Bund Deutscher Nordschleswiger: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Gründung des Bundes Deutscher Nordchleswiger erfolgte am 22. November 1945 in der deutschen Hauptbücherei am Schulweg in Apenrade. Die Gründungserklärung basierte im wesentlichen auf der [[Haderslebener Erklärung]] vom November 1943, in der die Grenze anerkannt und die Loyalität gegenüber dem Königshaus und dem dänischen Staat betont wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem damit verbundenen Zusammenbruch aller ab 1938 durch die Gleichschaltung im wesentlichen nationalsozialistisch geprägter Organisationen war dieser Neuanfang notwendig geworden wenn es für die deutsche Minderheit eine Zukunft in Dänemark geben sollte. | + | Die Gründung des Bundes Deutscher Nordchleswiger erfolgte am 22. November 1945 in der deutschen Hauptbücherei am Schulweg in Apenrade. Die Gründungserklärung basierte im wesentlichen auf der [[Haderslebener Erklärung]] vom November 1943, in der die Grenze anerkannt und die Loyalität gegenüber dem Königshaus und dem dänischen Staat betont und gleichzeitig kulturelle Autonomie für der inderheit gefordert wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem damit verbundenen Zusammenbruch aller ab 1938 durch die Gleichschaltung im wesentlichen nationalsozialistisch geprägter Organisationen war dieser Neuanfang notwendig geworden wenn es für die deutsche Minderheit eine Zukunft in Dänemark geben sollte. |
− | Die Grundsätze zogen einen Schlussstrich unter die Grenzrevisionsansprüche der deutschen Minderheit – beides kam in der Gründungserklärung des BDN zum Ausdruck. Seine vornehmliche Aufgabe war in den ersten Nachkriegsjahren der Versuch, die Folgen der Rechtsabrechnung zu mildern, von dänischer Seite wurden jedoch keine Zugeständnisse gemacht. Nach der Entlassung der meisten deutschen Inhaftierten konnten jedoch ab 1948 langsam wieder Verbandsstrukturen aufgebaut werden. Erster geschäftsführender Vorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger war von 1945 bis 1947 der Tabakfabrikant [[Matthias Hansen]], ein führendes Mitglied des "Haderslebener Kreises". Erster Leiter des Deutschen Sekretariats und zentraler Akteur der Anfangsjahre war [[Ernst Siegfried Hansen]], der am 1. | + | Die Grundsätze zogen einen Schlussstrich unter die Grenzrevisionsansprüche der deutschen Minderheit – beides kam in der Gründungserklärung des BDN zum Ausdruck. Seine vornehmliche Aufgabe war in den ersten Nachkriegsjahren der Versuch, die Folgen der Rechtsabrechnung zu mildern, von dänischer Seite wurden jedoch keine Zugeständnisse gemacht. Nach der Entlassung der meisten deutschen Inhaftierten konnten jedoch ab 1948 langsam wieder Verbandsstrukturen aufgebaut werden. Zu den Gründungsmitgliedern zum ersten Arbeitsausschuß gehörten [[Matthias Hansen]], Hadersleben, [[Jürgen Schmidt]], Osterterp, [[Friedrich Prahl|Pastor Friedrich Prahl]], Hadersleben, [[Niels Wernich|Dr. Niels Wernich]], Sonderburg, Rektor P. Callesen, Hofbesitzer Hans Nielsen, Lundsgaard und [[Waldemar Reuter|Dr. Waldemar Reuter]], Gravenstein. Erster geschäftsführender Vorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger war von 1945 bis 1947 der Tabakfabrikant [[Matthias Hansen]], ein führendes Mitglied des "Haderslebener Kreises". Erster Leiter des Deutschen Sekretariats und zentraler Akteur der Anfangsjahre war [[Ernst Siegfried Hansen]], der am 1. Dezember 1945 der Öffentlichkeit die Gründungerklärung des Bundes Deutscher Nordchleswiger übergab. Im Laufe der Jahre hat sich der Bund Deutscher Nordschleswiger als oberste Vertzretung der interessen der deutshen Minderheit zu einem wesentlichen Mitspieler in der Kulturarbeit und Politik des Grenzlandes entwickelt, der heute vom Königreich Dänemark und der Bundesrepublik auch als kompetenter Vermittler in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angesehen wird. Weitere Informationen siehe: [[Deutsche Minderheit in Dänemark]]. |
==Organisation== | ==Organisation== | ||
− | + | Der Bund Deutscher Nordschleswiger ist aufgegliedert in 4 Bezirke und 19 Ortsvereine und hat rund 3.800 Mitglieder. | |
− | Höchstes Organ | + | Höchstes Organ ist die Delegiertenversammlung. Sie hat alle Fragen von grundsätzlicher Bedeutung zu entscheiden. |
+ | Sie wählt die/den Hauptvorsitzende/n, seine/n Stellvertreter/in sowie die/den Kulturausschussvorsitzende/n und die/den Vorsitzende/n der Schleswigschen Partei (SP). Während der Kulturausschuss für die kulturelle Gesamtplanung der Minderheit zuständig ist, übernimmt die Schleswigsche Partei die politische Vertretung der Minderheit in den Kommunen. | ||
+ | Der Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger ist das übergeordnete Leitungsgremium der deutschen Volksgruppe. Er leitet den Bund Deutscher Nordschleswiger und ist für grundsätzliche Angelegenheiten sowie für den Gesamthaushalt der Volksgruppe zuständig. | ||
+ | Der Bund Deutscher Nordschleswiger unterhält seit seinem Enstehen ein Generalsekrekariat, geleitet vom jeweiligen Generalsekretär, das für die laufenden Geschäfte und für die Bewirtschaftung des Gesamthaushaltes zuständig ist. Es hat seine Büros seit 1967 im Gebäude der [[Deutsche Büchereizentrale und Zentralbücherei Apenrade|Deutschen Büchereizentrale und Zentralbücherei Apenrade]] - heute: "Haus Nordschleswig". | ||
+ | Seit 1983 unterhält Bund Deutscher Nordschleswiger das Sekretariat der deutschen Volksgruppe in Kopenhagen. Das Sekretariat ist im Auftrag der zuständigen Gremien der Volksgruppe für die Vertretung der Interessen der deutschen Minderheit gegenüber Folketing, Regierung und Zentraladministration in Kopenhagen zuständig. | ||
+ | Der Bund Deutscher Nordschleswiger ist Herausgeber der Tageszeitung „[[Der Nordschleswiger]]“ (Auflage: ca. 4.000). | ||
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+ | ==Kulturarbeit== | ||
+ | Seit 1948 wählt der Bund Deutscher Nordschleswiger einen Kuturausschuß, zunächst "Ausschuß für Kulturarbeit", später "Ausschuß für Kultur und Unterhaltung" genannt. Ihm obliegt die kulturelle Gesamtplanung der Minderheit, wobei die Eigenständigkeit der anderen kulturaktiven Verbände unangetastet bleiben. Kulturelles Glanzlicht ist der Chor der Nordschleswigschen Musikvereinigung mit seinen jährlichen Aufführungen von großen Chorwerken. Ebenso gibt es eine Vielfalt von Kulturveranstaltungen der [[Verband Deutscher Büchereien Nordshleswig|Deutschen Büchereien]] und des [[Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig|Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig]]. Zu den Bis Anfang der 90er Jahre gastierte das Schleswig-Holsteinische Landestheater mit 8 Theater-, Opern- und Operettenaufführungen in den Theaterhäusern der Deutschen Minderheit im Apenrader "Theaterhotel", dem Haderslbenerner "Bürgerverein", dem Sonderburger "Haus Adalbert" und der Tonderner "Schweizerhalle". Seither gibt es eine spezielle Theaterabonnementordnung, die es den deutschen Nordschlewigern ermöglicht, Aufführungen des Landestheaters in Flensburg zu besuchen. Seit 1981 gastiert das Schleswig Holstein Musik Festival mit zwei bis drei Konzerten pro Jahr in Nordchleswig, die zu den Highlights der Musikereignisse des Grenzlandes zählen. | ||
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+ | ===== ''Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Matthias Hansen]], 1945 bis 1947 | ||
+ | *[[Niels Wernich|Dr. Niels Wernich]], 1947 bis 1951 | ||
+ | *[[Hans Schmidt-Oxbüll]], 1951 bis 1960 | ||
+ | *[[Harro Marquardsen]], 1960 bis 1975 | ||
+ | *[[Gerhard Schmidt (Nordschleswig)|Gerhard Schmidt]], 1975 bis 1993 | ||
+ | *[[Hans Heinrich Hansen]], 1993 bis 2006, | ||
+ | *[[Hinrich Jürgensen]], seit 2006 | ||
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+ | ===== ''Stellvertretende Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Jürgen Schmidt|Jürgen Schmidt-Osterterp]], 1947 bis 1953 | ||
+ | *[[Henning Meyer]], 1953 bis 1956 | ||
+ | *[[Harro Marquardsen]], 1956 bis 1960 | ||
+ | *[[Jens Harrebye]], 1960 bis 1965 | ||
+ | *[[Jef Blume]], 1965 bis 1968 | ||
+ | *[[Wilhelm Johannsen]], 1968 bis 1971 | ||
+ | *[[Dieter Wernich]], 1971 bis 1978 | ||
+ | *[[Leif Nielsen]], 1978 bis 1984 | ||
+ | *[[Carsten Kromand]], 1984 bis 1986 | ||
+ | *[[Philipp Iwersen]], 1986 bis 1993 | ||
+ | *[[Leif Nielsen]], 1993 bis 1996 | ||
+ | *[[Birgit Mørck]], 1996 bis 2002 | ||
+ | *[[Jes Jepsen]], 2002 bis 2007 | ||
+ | *[[Kurt Seifert]], seit 2008 | ||
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+ | ===== ''Generalsekretäre des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Ernst Siegfried Hansen]], 1945 bis 1947 | ||
+ | *[[Jes Schmidt]], 1947 bis 1951 | ||
+ | *[[Rudolf Stehr]], 1951 bis 1973 | ||
+ | *[[Peter Iver Johannsen]], 1973 bis 2008 | ||
+ | *[[Uwe Jessen]], Generalsekretär seit 2009 | ||
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+ | ===== ''Hauptgeschäftsführer des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Hermann Heil]], 1962 bis 2002 | ||
+ | *[[Rasmus Hansen]], seit 2002 | ||
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+ | ===== ''Kulturausschussvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Wilhelm Johannsen]], 1966 bis 1970 | ||
+ | *[[Hans Jürgen Nissen]], 1970 bis 1971 | ||
+ | *[[Eggert Mumberg]], 1971 bis 1978 | ||
+ | *[[Hans Walter Petersen]], 1978 bis 1983 | ||
+ | *[[Nis-Edwin List-Petersen]], 1983 bis 1990 | ||
+ | *[[Manfred Ritter]], 1990 bis 1999 | ||
+ | *[[Barbara Meyer]], 1999 bis 2006 | ||
+ | *[[Monika Bucka-Lassen]], seit 2006 | ||
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+ | ===== ''Kulturkoordinatoren und Kulturreferenten des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Nis-Edwin List-Petersen]] seit 1999 | ||
+ | *[[Ulf-Mikael Iwersen]] seit 2009 (je zur Hälfte beim Bund Deutscher Nordschleswiger und beim [[Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig|Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig]] angestellt) | ||
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+ | ===== ''Kommunikationschefs des Bundes Deutscher Nordschleswiger'' ===== | ||
+ | *[[Andrea Kunsemüller]] | ||
+ | *[[Harro Hallmann]] | ||
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+ | ==Literatur== | ||
+ | * ''Ernst Siegfried Hansen, „Disteln am Wege“, Bielefeld-Bethel, 1957, Deutscher Heimat-Verlag | ||
+ | * ''Harboe Kardel: Fünf Jahrzehnte meines Lebens, Apenrade, 1970, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 22 | ||
+ | * '' [[Peter Jessen Sönnichsen]], Spiegel der Jahre - "Der Deutsche Volkskalender Nordschleswig" - Eine Kulturgeschichte der deutschen Volksgruppe in Dänemark, Apenrade, 1993, ISBN 87-90072-00-6 | ||
+ | * '' Gerd Stolz und [[Günter Weitling]], Nordschleswig - Landschaft • Menschen • Kultur, Apenrade, 2005, Bund Deutscher Nordschleswiger | ||
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+ | ==Quelle== | ||
+ | * ''Ernst Siegfried Hansen, „Disteln am Wege“, Bielefeld-Bethel, 1957, Deutscher Heimat-Verlag | ||
+ | * ''Harboe Kardel: Fünf Jahrzehnte meines Lebens, Apenrade, 1970, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 22 | ||
+ | * '' Nis-Edwin List-Petersen, Nordschleswig und die deutsche Volksgruppe in Dänemark, Apenrade, 1983 | ||
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+ | ==Weblinks== | ||
+ | *[http://www.nordschleswig.dk Web-Portal der Deutschen Minderheit in Dänemark] | ||
+ | *[http://www.bdn.dk Homepage des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig] | ||
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+ | [[Kategorie:BDN]] | ||
+ | [[Kategorie:Verbände und Institutionen]] |
Version vom 2. April 2010, 10:30 Uhr
Der Bund Deutscher Nordschleswiger ist die Dachorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark und vertritt sie in allen Fragen nach außen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Organisation
- 3 Kulturarbeit
- 3.1 Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.2 Stellvertretende Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.3 Generalsekretäre des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.4 Hauptgeschäftsführer des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.5 Kulturausschussvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.6 Kulturkoordinatoren und Kulturreferenten des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 3.7 Kommunikationschefs des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- 4 Literatur
- 5 Quelle
- 6 Weblinks
Geschichte
Die Gründung des Bundes Deutscher Nordchleswiger erfolgte am 22. November 1945 in der deutschen Hauptbücherei am Schulweg in Apenrade. Die Gründungserklärung basierte im wesentlichen auf der Haderslebener Erklärung vom November 1943, in der die Grenze anerkannt und die Loyalität gegenüber dem Königshaus und dem dänischen Staat betont und gleichzeitig kulturelle Autonomie für der inderheit gefordert wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem damit verbundenen Zusammenbruch aller ab 1938 durch die Gleichschaltung im wesentlichen nationalsozialistisch geprägter Organisationen war dieser Neuanfang notwendig geworden wenn es für die deutsche Minderheit eine Zukunft in Dänemark geben sollte. Die Grundsätze zogen einen Schlussstrich unter die Grenzrevisionsansprüche der deutschen Minderheit – beides kam in der Gründungserklärung des BDN zum Ausdruck. Seine vornehmliche Aufgabe war in den ersten Nachkriegsjahren der Versuch, die Folgen der Rechtsabrechnung zu mildern, von dänischer Seite wurden jedoch keine Zugeständnisse gemacht. Nach der Entlassung der meisten deutschen Inhaftierten konnten jedoch ab 1948 langsam wieder Verbandsstrukturen aufgebaut werden. Zu den Gründungsmitgliedern zum ersten Arbeitsausschuß gehörten Matthias Hansen, Hadersleben, Jürgen Schmidt, Osterterp, Pastor Friedrich Prahl, Hadersleben, Dr. Niels Wernich, Sonderburg, Rektor P. Callesen, Hofbesitzer Hans Nielsen, Lundsgaard und Dr. Waldemar Reuter, Gravenstein. Erster geschäftsführender Vorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger war von 1945 bis 1947 der Tabakfabrikant Matthias Hansen, ein führendes Mitglied des "Haderslebener Kreises". Erster Leiter des Deutschen Sekretariats und zentraler Akteur der Anfangsjahre war Ernst Siegfried Hansen, der am 1. Dezember 1945 der Öffentlichkeit die Gründungerklärung des Bundes Deutscher Nordchleswiger übergab. Im Laufe der Jahre hat sich der Bund Deutscher Nordschleswiger als oberste Vertzretung der interessen der deutshen Minderheit zu einem wesentlichen Mitspieler in der Kulturarbeit und Politik des Grenzlandes entwickelt, der heute vom Königreich Dänemark und der Bundesrepublik auch als kompetenter Vermittler in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angesehen wird. Weitere Informationen siehe: Deutsche Minderheit in Dänemark.
Organisation
Der Bund Deutscher Nordschleswiger ist aufgegliedert in 4 Bezirke und 19 Ortsvereine und hat rund 3.800 Mitglieder. Höchstes Organ ist die Delegiertenversammlung. Sie hat alle Fragen von grundsätzlicher Bedeutung zu entscheiden. Sie wählt die/den Hauptvorsitzende/n, seine/n Stellvertreter/in sowie die/den Kulturausschussvorsitzende/n und die/den Vorsitzende/n der Schleswigschen Partei (SP). Während der Kulturausschuss für die kulturelle Gesamtplanung der Minderheit zuständig ist, übernimmt die Schleswigsche Partei die politische Vertretung der Minderheit in den Kommunen. Der Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger ist das übergeordnete Leitungsgremium der deutschen Volksgruppe. Er leitet den Bund Deutscher Nordschleswiger und ist für grundsätzliche Angelegenheiten sowie für den Gesamthaushalt der Volksgruppe zuständig. Der Bund Deutscher Nordschleswiger unterhält seit seinem Enstehen ein Generalsekrekariat, geleitet vom jeweiligen Generalsekretär, das für die laufenden Geschäfte und für die Bewirtschaftung des Gesamthaushaltes zuständig ist. Es hat seine Büros seit 1967 im Gebäude der Deutschen Büchereizentrale und Zentralbücherei Apenrade - heute: "Haus Nordschleswig". Seit 1983 unterhält Bund Deutscher Nordschleswiger das Sekretariat der deutschen Volksgruppe in Kopenhagen. Das Sekretariat ist im Auftrag der zuständigen Gremien der Volksgruppe für die Vertretung der Interessen der deutschen Minderheit gegenüber Folketing, Regierung und Zentraladministration in Kopenhagen zuständig. Der Bund Deutscher Nordschleswiger ist Herausgeber der Tageszeitung „Der Nordschleswiger“ (Auflage: ca. 4.000).
Kulturarbeit
Seit 1948 wählt der Bund Deutscher Nordschleswiger einen Kuturausschuß, zunächst "Ausschuß für Kulturarbeit", später "Ausschuß für Kultur und Unterhaltung" genannt. Ihm obliegt die kulturelle Gesamtplanung der Minderheit, wobei die Eigenständigkeit der anderen kulturaktiven Verbände unangetastet bleiben. Kulturelles Glanzlicht ist der Chor der Nordschleswigschen Musikvereinigung mit seinen jährlichen Aufführungen von großen Chorwerken. Ebenso gibt es eine Vielfalt von Kulturveranstaltungen der Deutschen Büchereien und des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig. Zu den Bis Anfang der 90er Jahre gastierte das Schleswig-Holsteinische Landestheater mit 8 Theater-, Opern- und Operettenaufführungen in den Theaterhäusern der Deutschen Minderheit im Apenrader "Theaterhotel", dem Haderslbenerner "Bürgerverein", dem Sonderburger "Haus Adalbert" und der Tonderner "Schweizerhalle". Seither gibt es eine spezielle Theaterabonnementordnung, die es den deutschen Nordschlewigern ermöglicht, Aufführungen des Landestheaters in Flensburg zu besuchen. Seit 1981 gastiert das Schleswig Holstein Musik Festival mit zwei bis drei Konzerten pro Jahr in Nordchleswig, die zu den Highlights der Musikereignisse des Grenzlandes zählen.
Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Matthias Hansen, 1945 bis 1947
- Dr. Niels Wernich, 1947 bis 1951
- Hans Schmidt-Oxbüll, 1951 bis 1960
- Harro Marquardsen, 1960 bis 1975
- Gerhard Schmidt, 1975 bis 1993
- Hans Heinrich Hansen, 1993 bis 2006,
- Hinrich Jürgensen, seit 2006
Stellvertretende Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Jürgen Schmidt-Osterterp, 1947 bis 1953
- Henning Meyer, 1953 bis 1956
- Harro Marquardsen, 1956 bis 1960
- Jens Harrebye, 1960 bis 1965
- Jef Blume, 1965 bis 1968
- Wilhelm Johannsen, 1968 bis 1971
- Dieter Wernich, 1971 bis 1978
- Leif Nielsen, 1978 bis 1984
- Carsten Kromand, 1984 bis 1986
- Philipp Iwersen, 1986 bis 1993
- Leif Nielsen, 1993 bis 1996
- Birgit Mørck, 1996 bis 2002
- Jes Jepsen, 2002 bis 2007
- Kurt Seifert, seit 2008
Generalsekretäre des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Ernst Siegfried Hansen, 1945 bis 1947
- Jes Schmidt, 1947 bis 1951
- Rudolf Stehr, 1951 bis 1973
- Peter Iver Johannsen, 1973 bis 2008
- Uwe Jessen, Generalsekretär seit 2009
Hauptgeschäftsführer des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Hermann Heil, 1962 bis 2002
- Rasmus Hansen, seit 2002
Kulturausschussvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Wilhelm Johannsen, 1966 bis 1970
- Hans Jürgen Nissen, 1970 bis 1971
- Eggert Mumberg, 1971 bis 1978
- Hans Walter Petersen, 1978 bis 1983
- Nis-Edwin List-Petersen, 1983 bis 1990
- Manfred Ritter, 1990 bis 1999
- Barbara Meyer, 1999 bis 2006
- Monika Bucka-Lassen, seit 2006
Kulturkoordinatoren und Kulturreferenten des Bundes Deutscher Nordschleswiger
- Nis-Edwin List-Petersen seit 1999
- Ulf-Mikael Iwersen seit 2009 (je zur Hälfte beim Bund Deutscher Nordschleswiger und beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig angestellt)
Kommunikationschefs des Bundes Deutscher Nordschleswiger
Literatur
- Ernst Siegfried Hansen, „Disteln am Wege“, Bielefeld-Bethel, 1957, Deutscher Heimat-Verlag
- Harboe Kardel: Fünf Jahrzehnte meines Lebens, Apenrade, 1970, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 22
- Peter Jessen Sönnichsen, Spiegel der Jahre - "Der Deutsche Volkskalender Nordschleswig" - Eine Kulturgeschichte der deutschen Volksgruppe in Dänemark, Apenrade, 1993, ISBN 87-90072-00-6
- Gerd Stolz und Günter Weitling, Nordschleswig - Landschaft • Menschen • Kultur, Apenrade, 2005, Bund Deutscher Nordschleswiger
Quelle
- Ernst Siegfried Hansen, „Disteln am Wege“, Bielefeld-Bethel, 1957, Deutscher Heimat-Verlag
- Harboe Kardel: Fünf Jahrzehnte meines Lebens, Apenrade, 1970, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 22
- Nis-Edwin List-Petersen, Nordschleswig und die deutsche Volksgruppe in Dänemark, Apenrade, 1983