Deutsche Nachschule Tingleff: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Gründung des Volkshochschulvereins Nordschleswig erfolgte 1905. Erste Vorsitzender war Landrat Rogge, Tondern,  sein Stellvertreter Propst Kier, ebenfalls Tondern. Dem Vorstand gehörten darüber hinaus der Amtsvorsteher und Sparkassendirektor Johannsen,Tingleff, Pastor Johannsen, Tingleff und  Pastor [[Johannes Schmidt-Wodder]]. Die Eintragung in Vereinsregister des Amtsgerichtes Tondern erfolgte am 27. Juli 1905. Der Verein hatte den Zweck "zur Gründung img Unterhaltung von deutschen Volkshochschulen  in Nordschleswig, zunächst in Tingleff für Mädchen". Erste Vorsteherin der 1905 in Betrieb genommenen Schule war Elisabeth Reuter. 1907 erhielt die Schule einen Neubau. Nach der Heirat von Elisabeth Reuter 1912 folgte [[Martha Werther]] als Vorsteherin, die diesen Posten bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 behielt. Im November 1945 wurde die Schule vom dänischen Staat enteignet und der Vorsteherin mitgeteilt, dass eine Fortsetzung der Volkshochschularbeit unter ihrer Leitung nicht genehmigt werden würde.
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Die Gründung des Volkshochschulvereins Nordschleswig erfolgte 1905. Erster Vorsitzender war Landrat Rogge, Tondern,  sein Stellvertreter Propst Kier, ebenfalls Tondern. Dem Vorstand gehörten darüber hinaus der Amtsvorsteher und Sparkassendirektor Johannsen,Tingleff, Pastor Johannsen, Tingleff und  Pastor [[Johannes Schmidt-Wodder]]. Die Eintragung in Vereinsregister des Amtsgerichtes Tondern erfolgte am 27. Juli 1905. Der Verein hatte den Zweck "zur Gründung img Unterhaltung von deutschen Volkshochschulen  in Nordschleswig, zunächst in Tingleff für Mädchen". Erste Vorsteherin der 1905 in Betrieb genommenen Schule war Elisabeth Reuter. 1907 erhielt die Schule einen Neubau. Nach der Heirat von Elisabeth Reuter 1912 folgte [[Martha Werther]] als Vorsteherin, die diesen Posten bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 behielt. Im November 1945 wurde die Schule vom dänischen Staat enteignet und der Vorsteherin mitgeteilt, dass eine Fortsetzung der Volkshochschularbeit unter ihrer Leitung nicht genehmigt werden würde.
 
Spiritus Rector des Neubeginns der Volkshochschularbeit war Chefredakteur [[Jes Schmidt]], der 1947 anlässlich eine Schultagung in Tingleff zur Gründung einer Nachschule aufforderte und die Nachschulspende initiierte. 1951 erfolgte die "Wieder"-Gründung des Volkshochschulvereines. Vorsitzender wurde [[Jes Schmidt]], zum Vorstand gehörten außerdem [[Paul Koopmann|Dr. Paul Koopmann]], Christian Nissen, [[Hans Boysen Jepsen|H.B. Jessen]] und L.P. Lorenzen. Im gleichen Jahr konnte die vormalige Höhere Deutsche Privatschule Tingleff vom dänschen Staat zurückgekauft werden. In ihr wurden sowohl die Deutsche Schule als auch zunächst die Nachschule untergebracht. Hier fanden 1951 auch die ersten Nachschulkurse statt. Erster Schulleiter war [[Christian Carstensen]], der die Schule aber bereits wieder 1952 verließ. Nachfolger wurde [[Paul Koopmann|Dr. Paul Koopmann]], der bis zu seiner Pensionierung 1973 mehr als zwei Jahrzehnte lang die Entwicklung der Schule prägte. Ab 1955 bekam der Volkshochschulverein die Berechtigung, Volkshochschulkurse durchzuführen und bot Hauswirtschaftskurse für junge Frauen und Landwirtschaftkurse für junge Männer an. Die letzten dieser Kurse fanden im Winter 1988/89 statt. Sie mussten aufgegeben werden, weil der dänische Staat die Ausbildungsgesetze änderte und eine Weiterführung der Kurse damit unmöglich wurde. Übriggeblieben sind die Nachschulkurse für Schüler der Klassenstufen 9 und 10, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.
 
Spiritus Rector des Neubeginns der Volkshochschularbeit war Chefredakteur [[Jes Schmidt]], der 1947 anlässlich eine Schultagung in Tingleff zur Gründung einer Nachschule aufforderte und die Nachschulspende initiierte. 1951 erfolgte die "Wieder"-Gründung des Volkshochschulvereines. Vorsitzender wurde [[Jes Schmidt]], zum Vorstand gehörten außerdem [[Paul Koopmann|Dr. Paul Koopmann]], Christian Nissen, [[Hans Boysen Jepsen|H.B. Jessen]] und L.P. Lorenzen. Im gleichen Jahr konnte die vormalige Höhere Deutsche Privatschule Tingleff vom dänschen Staat zurückgekauft werden. In ihr wurden sowohl die Deutsche Schule als auch zunächst die Nachschule untergebracht. Hier fanden 1951 auch die ersten Nachschulkurse statt. Erster Schulleiter war [[Christian Carstensen]], der die Schule aber bereits wieder 1952 verließ. Nachfolger wurde [[Paul Koopmann|Dr. Paul Koopmann]], der bis zu seiner Pensionierung 1973 mehr als zwei Jahrzehnte lang die Entwicklung der Schule prägte. Ab 1955 bekam der Volkshochschulverein die Berechtigung, Volkshochschulkurse durchzuführen und bot Hauswirtschaftskurse für junge Frauen und Landwirtschaftkurse für junge Männer an. Die letzten dieser Kurse fanden im Winter 1988/89 statt. Sie mussten aufgegeben werden, weil der dänische Staat die Ausbildungsgesetze änderte und eine Weiterführung der Kurse damit unmöglich wurde. Übriggeblieben sind die Nachschulkurse für Schüler der Klassenstufen 9 und 10, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.
 
[[Datei:Nachschulvorsitzende.jpg|thumb|Vorsitzende des Volkshochschulvereins Nordschleswig]]
 
[[Datei:Nachschulvorsitzende.jpg|thumb|Vorsitzende des Volkshochschulvereins Nordschleswig]]

Version vom 28. Mai 2010, 12:36 Uhr

Nachschullogo.jpg

Skulptur von Amler

Die Deutsche Nachschule Tingleff ist die Nachschule der Deutschen Minderheit in Dänemark. Träger der Schule ist der Volkshochschulverein Nordschleswig.

Geschichte

Deutsche Nachschule Tingleff

Die Gründung des Volkshochschulvereins Nordschleswig erfolgte 1905. Erster Vorsitzender war Landrat Rogge, Tondern, sein Stellvertreter Propst Kier, ebenfalls Tondern. Dem Vorstand gehörten darüber hinaus der Amtsvorsteher und Sparkassendirektor Johannsen,Tingleff, Pastor Johannsen, Tingleff und Pastor Johannes Schmidt-Wodder. Die Eintragung in Vereinsregister des Amtsgerichtes Tondern erfolgte am 27. Juli 1905. Der Verein hatte den Zweck "zur Gründung img Unterhaltung von deutschen Volkshochschulen in Nordschleswig, zunächst in Tingleff für Mädchen". Erste Vorsteherin der 1905 in Betrieb genommenen Schule war Elisabeth Reuter. 1907 erhielt die Schule einen Neubau. Nach der Heirat von Elisabeth Reuter 1912 folgte Martha Werther als Vorsteherin, die diesen Posten bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 behielt. Im November 1945 wurde die Schule vom dänischen Staat enteignet und der Vorsteherin mitgeteilt, dass eine Fortsetzung der Volkshochschularbeit unter ihrer Leitung nicht genehmigt werden würde. Spiritus Rector des Neubeginns der Volkshochschularbeit war Chefredakteur Jes Schmidt, der 1947 anlässlich eine Schultagung in Tingleff zur Gründung einer Nachschule aufforderte und die Nachschulspende initiierte. 1951 erfolgte die "Wieder"-Gründung des Volkshochschulvereines. Vorsitzender wurde Jes Schmidt, zum Vorstand gehörten außerdem Dr. Paul Koopmann, Christian Nissen, H.B. Jessen und L.P. Lorenzen. Im gleichen Jahr konnte die vormalige Höhere Deutsche Privatschule Tingleff vom dänschen Staat zurückgekauft werden. In ihr wurden sowohl die Deutsche Schule als auch zunächst die Nachschule untergebracht. Hier fanden 1951 auch die ersten Nachschulkurse statt. Erster Schulleiter war Christian Carstensen, der die Schule aber bereits wieder 1952 verließ. Nachfolger wurde Dr. Paul Koopmann, der bis zu seiner Pensionierung 1973 mehr als zwei Jahrzehnte lang die Entwicklung der Schule prägte. Ab 1955 bekam der Volkshochschulverein die Berechtigung, Volkshochschulkurse durchzuführen und bot Hauswirtschaftskurse für junge Frauen und Landwirtschaftkurse für junge Männer an. Die letzten dieser Kurse fanden im Winter 1988/89 statt. Sie mussten aufgegeben werden, weil der dänische Staat die Ausbildungsgesetze änderte und eine Weiterführung der Kurse damit unmöglich wurde. Übriggeblieben sind die Nachschulkurse für Schüler der Klassenstufen 9 und 10, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.

Vorsitzende des Volkshochschulvereins Nordschleswig

Organisation

Die Deutsche Nachschule arbeitet im Rahmen der dänischen Nachschulgesetzgebung. Sie betreut als Internatsschule ca. 80 nordschleswigsche, bundesdeutsche und dänische Schüler in den Klassenstufen 9 und 10. Die Schüler erlangen am Ende ihrer Schulzeit Abschlüsse, die sowohl in Dänemark als auch in Deutschland anerkannt sind.

Wertegrundklage (Auszug)

  • In der Deutschen Nachschule Tingleff begegnen sich dänische und deutsche Kultur. Die Schülerinnen und Schüler sollen beide Kulturen kennen und schätzen lernen. Durch Toleranz und gegenseitige Akzeptanz wird so ein Weg geebnet, der den verständnisvollen Umgang der beiden Kulturen miteinander fördert. Im schulischen Alltag begegnen sich die Schülerinnen und Schüler beider Kulturen, um gemeinsam zu leben, zu lernen und zu arbeiten.
  • Die Deutsche Nachschule Tingleff arbeitet nach einer ganzheitlichen Pädagogik, bei der es um die Vermittlung von sozialen und fachlichen Kompetenzen geht. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch Vermittlung von Verantwortungsbewusstsein und Selbständigkeit lernen, sich aktiv am Gemeinschaftsleben zu beteiligen und Verantwortung für sich und die Gruppe zu tragen. Die Deutsche Nachschule Tingleff fördert damit auch die Möglichkeit der Schülerinnen und Schüler sich aktiv und engagiert in einer demokratischen Gesellschaft beteiligen zu können.
  • Die Deutsche Nachschule Tingleff macht den Schülerinnen und Schülern Unterrichtsangebote, in denen auch die kreativen, künstlerischen, musikalischen, handwerklichen und sportlichen Fähigkeiten geweckt, gefördert und weiterentwickelt werden sollen.

Vorsitzende des Volkshochschulvereins Nordschleswig

Vorsitzende der Deutschen Nachschule Tingleff

Leiter der Deutschen Nachschule Tingleff


Literatur


Quellen

Weblinks