Nordschleswigsche Musikvereinigung
Die Nordschleswigsche Musikvereinigung der Deutschen Minderheit in Nordschleswig ist ein Zusammenschluss von drei Chören aus Apenrade, Tondern und Hadersleben mit ca. 140 Sängerinnen und Sängern, die gemeinsam große Chorwerke einstudieren und aufführen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 27. September 1842 entstand die Apenrader Liedertafel. Im gleichen Jahr am 20. November wurde der Tonderner Singverein unter dem ersten Vorsitzenden des Zollbevollmächtigten Harders gegründet. 1867 entstand in Sonderburg der Gesangverein Union Sonderburg. Am 9. Mai 1905 wurde in Hadersleben der Haderslebener Musikverein gegründet. Im Februar 1923 wurde der Verein nach einer Ruhezeit während des 1. Weltkrieges wieder ins Leben gerufen. 1.Vorsitzende war Helene Meyer. Die Chorleitung unterlag bis November 1926 der Gesangspädagogin Pastor Andersens Tochter Friederike. Am 14. November 1910 entstand die Vorläuferorganisation der Nordschleswigschen Musikvereinigung , der "Nordschleswigscher Sängerbund" in Rothenkrug. Alle bestehenden selbstständigen Musikvereine sollten zusammengefasst werden. Dies waren in Apenrade die Deutsche Chorvereinigung, in Hadersleben der Musikverein, in Sonderburg der Gesangverein und in Tondern Die Nordschleswigsche Kammermusikvereinigung. Propst Marcus Bade wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Am 22. Oktober 1925 gründete man in Apenrade die Nordschleswigsche Musikvereinigung. Chordirigent war von 1925 bis 1945 Alfred Huth. Als Dirigent in Apenrade wurde er 1928 von Theo Hinrichsen abgelöst. Er gründete auch einen gemischten Chor. Hinrichsen komponierte über 100 Werke in Lügumkloster, wo er an der Kirche auch Organist war. Nach dem 2. Weltkrieg konnten die Chöre ihre Arbeit wieder aufnehmen. Frederik Christensen war einer ihrer ersten Wegbegleiter von 1945 bis 1953, der auch die Neugründung "Chorvereinigung Apenrade" vornahm. 1952 nahm Hanskarl Michalik seine Arbeit als Chorleiter und Dirigent der "Vereinigten Nordschleswigschen Chöre" auf und blieb dies bis 1984. Während der gesamten Zeit von Michalik stand das Nordmark-Sinfonie-Orchester - später in Schleswig-Holsteinisches Sinfonie-Orchester umbenannt - der Nordschlewigschen Muskvereinigung als Klangkörper zur Verfügung. Am 17. Januar 1953 erfolgte die Neugründung der Nordschleswigschen Musikvereinigung, in der sich die Chorvereinigungen Apenrade, Gravenstein, Hadersleben, Lügumkloster, Sonderburg und Tondern zusammenschlossen. 1953 erklang mit Händles "Acis und Galathea" das erste grössere Chorwerk nach dem Kriege. Seit 1984 ist Peter von der Osten Chorleiter, Dirigent und Musikdirektor der Nordschleswigschen Musikvereinigung.
Konzertaufführungen (Auswahl)
- 1953 Georg Friedrich Händel, Acis und Galathea
- 1954 Joseph Haydn, Die Jahreszeiten
- 1955 Georg Friedrich Händel, Der Messias
- 1956 Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem
- 1958 Joseph Haydn, Die Schöpfung
- 1960 Carl Orff, Carmina Burana
- 1961 Johann Sebastian Bach, Matthäus-Passion
- 1962 Ludwig van Beethoven, 9. Sinfonie
- 1963 Giuseppe Verdi, Requiem
- 1964 Joseph Haydn, Die Jahreszeiten
- 1965 Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem
- 1966 Ludwig van Beethoven, Missa Solemnis
- 1967 Ludwig van Beethoven, 9. Sinfonie
- 1968 Michael Tippett, A Child of Our Time
- 1969 Wolfgang Amadeus Mozart, Krönungsmesse; Giacomo Rossini, Stabat Mater
- 1970 George Gershwin, Porgy an Bess
- 1971 Johann Sebastian Bach, Johannes-Passion
- 1972 Carl Orff, Carmina Burana
- 1973 Giuseppe Verdi, Requiem
- 1974 Felix Mendelssohn-Bartholdy, Elias
- 1975 Antonin Dvorak, Requiem
- 1976 Robert Schumann, Paradie und Peri
- 1977 George Gershwin, Porgy an Bess
- 1978 Johann Sebastian Bach, h-moll-Messe<br
- 1979 Zoltán Kodály, Psalmus Hungaricus; Johannes Brahms, Liebesliederwalzer
- 1980 Anton Bruckner, Te Deum; Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem
- 1981 Joseph Haydn, Die Schöpfung
- 1982 Antonin Dvorak, Stabat Mater
- 1983 Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem
- 1984 Felix Mendelssohn-Bartholdy, Paulus
- 1985 Johann Sebastian Bach, Magnificat; Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum
- 1986 Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratiorium I-III
- 1987 George Bizet, Tde Deum; Charles Gounod, Cäcilien-Messe
- 1988 Ludwig van Beethoven, Fantasie für Klavier, Chor und Orchester; Carl Orff, Carmina Burana
- 1989 Franz Schubert, Messe Nr. 6; Felix Mendelssohn-Bartholdy, 43. Psalm "Richte mich Gott"
- 1992 Johann Sebastian Bach, Johannes-Passion
- 1993 Georg Friedrich Händel, Dettinger Te Deum; Wolfgang Amadeus Mozart, Krönungsmesse
- 1995 Antonio Vivaldi, Magnificat; Giacomo Puccini, Messa di Gloria
- 1996 Anton Bruckner, Messe in e-moll
- 1997 Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem
- 1998 Georg Friedrich Händel, Der Messias in der Bearbeitung von Mozart
- 1999 Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium I-III
- 2001 Antonin Dvorak, Stabat Mater
- 2002 Joseph Haydn, Die Schöpfung
- 2005 Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem KV 626; Henry Purcell, Funeral Music of Queen Mary; Rudolf Mauersberger, "Wie liegt die Stadt so wüst"
- 2006 Georg Friedrich Händel, Judas Maccabaeus
- 2007 Felix Mendelssohn-Batholdy, Paulus
- 2008 Giacomo Rossini, Messa di Rimini
- 2009 Johann Sebastian Bach, Kantate 172 "Erschallet, ihr Lieder"; Joseph Haydn, Missa in Angustiis "Nelson Mass"
- 2010 Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem
- 2011 Martin Lutz, Stabat Mater;Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem KV 626
Quelle
- Peter Jessen Sönnichsen, Musik an der Grenze, Apenrade, 1996