Paul Koopmann: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Dr. Paul Koopmann''' (* 8. Dezember 1911 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderburg Sonderburg]; † 4. Juni 1978 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagen Kopenhagen]) war ein nordschleswigscher Studiendirektor und Leiter der Deutschen Nachschule Tingleff, der Heimvolkshochschule der [[Deutsche Minderheit in Dänemark|deutschen Minderheit in Dänemark]]. | + | '''Dr. Paul Koopmann''' (* 8. Dezember 1911 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderburg Sonderburg]; † 4. Juni 1978 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagen Kopenhagen]) war ein nordschleswigscher Studiendirektor und Leiter der [[Deutsche Nachschule Tingleff|Deutschen Nachschule Tingleff]], der Heimvolkshochschule und Nachschule der [[Deutsche Minderheit in Dänemark|deutschen Minderheit in Dänemark]]. |
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− | Paul Koopmann wuchs in Sonderburg auf. Nach seinem Abitur studierte er Lehramt an den Universitäten [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Innsbruck Innsbruck], [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kopenhagen Kopenhagen] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kiel Christian-Albrechts-Universität Kiel] und promovierte dort zum Dr. phil.. Nach der Ableistung der dänischen Wehrpflicht meldete er sich im [http://de.wikipedia.org/wiki/2._Weltkrieg 2. Weltkrieg] freiwillig zum Deutschen Kriegsdienst. Wie alle nordschleswigschen Kriegsfreiwilligen wurde er bei der Rückkehr nach Dänemark aufgrund der [[Rechtsabrechnung]] und ihrer Gesetzgebung mit rückwirkender Kraft im [[Internierungslager Frøslev/Faarhus|Faarhuslager]] interniert. Nach seiner Haftentlassung arbeitete er zunächst im Straßenbau dann als Jugendpfleger beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig. 1952 übernahm er die Leitung der Deutschen Nachschule Tingleff, an deren Auf- und Ausbau nach dem Krieg er maßgeblich beteiligt war. Dr. Paul Koopmann engagierte sich als erster Vorsitzender der von ihm 1947 mitgegründeten Kameradschaftshilfe für Nordschleswig besonders um die Versorgung der Kriegsheimkehrer und Hinterbliebenen. Seinem Engagement war zu verdanken, dass 1955 eine Kriegsversehrtenordnung im Rahmen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesversorgungsgesetz Bundesversorgungsgesetztes] für die nordschleswigschen Kriegsopfer, Witwen und Waisen gefunden wurde. Koopmann war Gemeinderatsmitglied in [http://de.wikipedia.org/wiki/Tingleff Tingleff] und von 1955 bis 1970 Vertreter der Schleswigschen Partei im [http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B8nder_Amt Amtrat in Tondern]. In dieser Funktion gehörte er auch dem Ausschuss für die Restaurierung des [http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sonderburg Sonderburger Schlosses] an. Nach der Kommunalreform 1970 saß er in der Bildungskommision des [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8nderjyllands_Amt Nordschleswigschen Amtsrates] und stellte sich mehrfach als Folketingskandidat der Schleswigschen Partei zur Verfügung. 1973 bis 1978 war Dr. Paul Koopmann Mitglied des [[Kontaktausschuss für die deutsche Volksgruppe bei Regierung und Parlament in Kopenhagen|Kontaktausschusses bei Regierung und in Kopenhagen]], von 1975 bis 1978 Mitglied des [[Gremium für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein|Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein]] in Kiel. | + | Paul Koopmann wuchs in Sonderburg auf. Nach seinem Abitur studierte er Lehramt an den Universitäten [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Innsbruck Innsbruck], [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kopenhagen Kopenhagen] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kiel Christian-Albrechts-Universität Kiel] und promovierte dort zum Dr. phil.. Nach der Ableistung der dänischen Wehrpflicht meldete er sich im [http://de.wikipedia.org/wiki/2._Weltkrieg 2. Weltkrieg] freiwillig zum Deutschen Kriegsdienst. Wie alle nordschleswigschen Kriegsfreiwilligen wurde er bei der Rückkehr nach Dänemark aufgrund der [[Rechtsabrechnung]] und ihrer Gesetzgebung mit rückwirkender Kraft im [[Internierungslager Frøslev/Faarhus|Faarhuslager]] interniert. Nach seiner Haftentlassung arbeitete er zunächst im Straßenbau, dann als Jugendpfleger beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig. 1952 übernahm er die Leitung der Deutschen Nachschule Tingleff, an deren Auf- und Ausbau nach dem Krieg er maßgeblich beteiligt war. Dr. Paul Koopmann engagierte sich als erster Vorsitzender der von ihm 1947 mitgegründeten Kameradschaftshilfe für Nordschleswig, besonders kümmerte er sich um die Versorgung der Kriegsheimkehrer und Hinterbliebenen. Seinem Engagement war zu verdanken, dass 1955 eine Kriegsversehrtenordnung im Rahmen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesversorgungsgesetz Bundesversorgungsgesetztes] für die nordschleswigschen Kriegsopfer, Witwen und Waisen gefunden wurde. Koopmann war Gemeinderatsmitglied in [http://de.wikipedia.org/wiki/Tingleff Tingleff] und von 1955 bis 1970 Vertreter der Schleswigschen Partei im [http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B8nder_Amt Amtrat in Tondern]. In dieser Funktion gehörte er auch dem Ausschuss für die Restaurierung des [http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sonderburg Sonderburger Schlosses] an. Nach der Kommunalreform 1970 saß er in der Bildungskommision des [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8nderjyllands_Amt Nordschleswigschen Amtsrates] und stellte sich mehrfach als Folketingskandidat der Schleswigschen Partei zur Verfügung. 1973 bis 1978 war Dr. Paul Koopmann Mitglied des [[Kontaktausschuss für die deutsche Volksgruppe bei Regierung und Parlament in Kopenhagen|Kontaktausschusses bei Regierung und in Kopenhagen]], von 1975 bis 1978 Mitglied des [[Gremium für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein|Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein]] in Kiel. |
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Aktuelle Version vom 15. August 2011, 12:23 Uhr
Dr. Paul Koopmann (* 8. Dezember 1911 in Sonderburg; † 4. Juni 1978 in Kopenhagen) war ein nordschleswigscher Studiendirektor und Leiter der Deutschen Nachschule Tingleff, der Heimvolkshochschule und Nachschule der deutschen Minderheit in Dänemark.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Paul Koopmann wuchs in Sonderburg auf. Nach seinem Abitur studierte er Lehramt an den Universitäten Innsbruck, Kopenhagen und Christian-Albrechts-Universität Kiel und promovierte dort zum Dr. phil.. Nach der Ableistung der dänischen Wehrpflicht meldete er sich im 2. Weltkrieg freiwillig zum Deutschen Kriegsdienst. Wie alle nordschleswigschen Kriegsfreiwilligen wurde er bei der Rückkehr nach Dänemark aufgrund der Rechtsabrechnung und ihrer Gesetzgebung mit rückwirkender Kraft im Faarhuslager interniert. Nach seiner Haftentlassung arbeitete er zunächst im Straßenbau, dann als Jugendpfleger beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig. 1952 übernahm er die Leitung der Deutschen Nachschule Tingleff, an deren Auf- und Ausbau nach dem Krieg er maßgeblich beteiligt war. Dr. Paul Koopmann engagierte sich als erster Vorsitzender der von ihm 1947 mitgegründeten Kameradschaftshilfe für Nordschleswig, besonders kümmerte er sich um die Versorgung der Kriegsheimkehrer und Hinterbliebenen. Seinem Engagement war zu verdanken, dass 1955 eine Kriegsversehrtenordnung im Rahmen des Bundesversorgungsgesetztes für die nordschleswigschen Kriegsopfer, Witwen und Waisen gefunden wurde. Koopmann war Gemeinderatsmitglied in Tingleff und von 1955 bis 1970 Vertreter der Schleswigschen Partei im Amtrat in Tondern. In dieser Funktion gehörte er auch dem Ausschuss für die Restaurierung des Sonderburger Schlosses an. Nach der Kommunalreform 1970 saß er in der Bildungskommision des Nordschleswigschen Amtsrates und stellte sich mehrfach als Folketingskandidat der Schleswigschen Partei zur Verfügung. 1973 bis 1978 war Dr. Paul Koopmann Mitglied des Kontaktausschusses bei Regierung und in Kopenhagen, von 1975 bis 1978 Mitglied des Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein in Kiel.
Ehrenamtliche Tätigkeiten
- 1947 bis 1978 Vorsitzender der Kameradschaftshilfe Nordschleswig
- 1973 bis 1978 Mitglied des Kontaktausschusses bei Regierung und Parlament in Kopenhagen
- 1975 bis 1978 Mitglied des Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit beim Schleswig-Holsteinischen Landtag in Kiel
Publikationen
- Deutsch und Dänisch um die Wende des 18. Jahrhunderts : Das volkliche Werden in den weltanschaulichen Spannungen des deutsch-dänischen Gesamtstaates (1770-1814), Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 23, Neumünster, 1939, Wachholz
Quelle
- Nekrolog in Deutscher Volkskalender für Nordschleswig, 1979, S. 105
- Frank Lubowitz (Hrsg.), 100 Jahre Nordschleswigscher Volkshochschulverein 1905-2005, Apenrade, 2005 ISBN 87-87301-03-2