Hans Heinrich Hansen (Apotheker): Unterschied zwischen den Versionen

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Hans Heinrich Hansen wuchs in Hadersleben auf. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Hadersleben studierte er in [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kopenhagen Kopenhagen] und in Deutschland, wo er auch zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Dr._phil. Dr. phil.] promovierte. Nach Studium und Promotion kehrte er nach Hadersleben zurück und übernahm die väterliche Löwenapotheke.  
 
Hans Heinrich Hansen wuchs in Hadersleben auf. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Hadersleben studierte er in [http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Kopenhagen Kopenhagen] und in Deutschland, wo er auch zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Dr._phil. Dr. phil.] promovierte. Nach Studium und Promotion kehrte er nach Hadersleben zurück und übernahm die väterliche Löwenapotheke.  
Hansen, der sich während der [http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus nationalsozialistischen Zeit] stets von diesem distanziert hatte, war maßgeblich daran beteiligt, dass die Loyalitätserklärung des [[Haderslebener Erklärung|„Haderslebener Kreises“]] gegenüber dem dänischen Volk und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nisches_K%C3%B6nigshaus dänischen Königshaus] Bestandteil der Gründungserklärung des [[Deutsche Minderheit in Dänemark|Bundes Deutscher Nordschleswiger]] wurde. Dies bedeutete eine Abkehr von der bis zum Ende des [http://de.wikipedia.org/wiki/2._Weltkrieg Zweiten Weltkrieges] erhobenen Grenzrevisionsforderung der deutschen Minderheit und war damit langfristig eine Voraussetzung für die Aussöhnung und den Normalisierungsprozess zwischen dem dänischem und deutschen Bevölkerungsteil in Dänemark.  
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Hansen, der sich während der [http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus nationalsozialistischen Zeit] stets vom Nationalsozialismus distanziert hatte, war maßgeblich daran beteiligt, dass die Loyalitätserklärung des [[Haderslebener Erklärung|„Haderslebener Kreises“]] gegenüber dem dänischen Volk und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nisches_K%C3%B6nigshaus dänischen Königshaus] Bestandteil der Gründungserklärung des [[Deutsche Minderheit in Dänemark|Bundes Deutscher Nordschleswiger]] wurde. Dies bedeutete eine Abkehr von der bis zum Ende des [http://de.wikipedia.org/wiki/2._Weltkrieg Zweiten Weltkrieges] erhobenen Grenzrevisionsforderung der deutschen Minderheit und war damit langfristig eine Voraussetzung für die Aussöhnung und den Normalisierungsprozess zwischen dem dänischem und deutschen Bevölkerungsteil in Dänemark.  
 
[[Bild:Baubesprechung_Büchereizentrale_1965.jpg|thumb|Baubesprechung Neubau Büchereizentrale 1965 (v.l. [[Peter Callesen]], [[Hans Heinrich Hansen|Dr. Hans Heinrich Hansen]], Zimmerer Svend Holm, [[Peter Jürgensen|Archiekt Peter Jürgensen verdeckt]])]]
 
[[Bild:Baubesprechung_Büchereizentrale_1965.jpg|thumb|Baubesprechung Neubau Büchereizentrale 1965 (v.l. [[Peter Callesen]], [[Hans Heinrich Hansen|Dr. Hans Heinrich Hansen]], Zimmerer Svend Holm, [[Peter Jürgensen|Archiekt Peter Jürgensen verdeckt]])]]
 
Hansen gehörte zu den Mitbegründern der [[Verbindung Schleswigscher Studenten]] und auch zu denjenigen, die 1949 zur Wiederaufnahme der Arbeit der Verbindung nach dem 2. Weltkrieg beitrugen. Die Verbindung ernannte ihn in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied. Sein besonderes Engagement galt der Schularbeit der Deutschen Minderheit. Von 1950 bis 1953 war er Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig und war von 1949 bis 1972 Vorstandsmitglied. 1964 in den ersten Vorstand der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft gewählt, wurde er 1972 Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft und damit Nachfolger von [[Frederik Christensen]]. Diese Funktion behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1976.
 
Hansen gehörte zu den Mitbegründern der [[Verbindung Schleswigscher Studenten]] und auch zu denjenigen, die 1949 zur Wiederaufnahme der Arbeit der Verbindung nach dem 2. Weltkrieg beitrugen. Die Verbindung ernannte ihn in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied. Sein besonderes Engagement galt der Schularbeit der Deutschen Minderheit. Von 1950 bis 1953 war er Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig und war von 1949 bis 1972 Vorstandsmitglied. 1964 in den ersten Vorstand der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft gewählt, wurde er 1972 Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft und damit Nachfolger von [[Frederik Christensen]]. Diese Funktion behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1976.
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Nekrolog in „Deutscher Volkskalender Nordschleswig“, Jahrgang 1977
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* '' Nekrolog in [[Index Nachrufe Deutscher Volkskalender Nordschleswig|Deutscher Volkskalender für Nordschleswig]], 1977
* Nekrolog in Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig 1976
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* '' Nekrolog in Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig 1976
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Aktuelle Version vom 13. Februar 2011, 16:36 Uhr

Dr. Hans Heinrich Hansen (1965)

Dr. phil. Hans Heinrich Hansen (* 26. Juli 1902 in Hadersleben; † 15. März 1976 in Hadersleben) war ein deutscher Apotheker und Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, der Dachorganisation der Schulen der deutschen Minderheit in Dänemark.

Leben und Beruf

Hans Heinrich Hansen wuchs in Hadersleben auf. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Hadersleben studierte er in Kopenhagen und in Deutschland, wo er auch zum Dr. phil. promovierte. Nach Studium und Promotion kehrte er nach Hadersleben zurück und übernahm die väterliche Löwenapotheke. Hansen, der sich während der nationalsozialistischen Zeit stets vom Nationalsozialismus distanziert hatte, war maßgeblich daran beteiligt, dass die Loyalitätserklärung des „Haderslebener Kreises“ gegenüber dem dänischen Volk und dem dänischen Königshaus Bestandteil der Gründungserklärung des Bundes Deutscher Nordschleswiger wurde. Dies bedeutete eine Abkehr von der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhobenen Grenzrevisionsforderung der deutschen Minderheit und war damit langfristig eine Voraussetzung für die Aussöhnung und den Normalisierungsprozess zwischen dem dänischem und deutschen Bevölkerungsteil in Dänemark.

Baubesprechung Neubau Büchereizentrale 1965 (v.l. Peter Callesen, Dr. Hans Heinrich Hansen, Zimmerer Svend Holm, Archiekt Peter Jürgensen verdeckt)

Hansen gehörte zu den Mitbegründern der Verbindung Schleswigscher Studenten und auch zu denjenigen, die 1949 zur Wiederaufnahme der Arbeit der Verbindung nach dem 2. Weltkrieg beitrugen. Die Verbindung ernannte ihn in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied. Sein besonderes Engagement galt der Schularbeit der Deutschen Minderheit. Von 1950 bis 1953 war er Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig und war von 1949 bis 1972 Vorstandsmitglied. 1964 in den ersten Vorstand der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft gewählt, wurde er 1972 Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft und damit Nachfolger von Frederik Christensen. Diese Funktion behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1976.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

  • Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins, 1950 bis 1953
  • Mitglied des Vorstandes des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig, 1949 bis 1972
  • Mitglied des Vorstandes der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, 1959 bis 1976
  • Vorsitzender der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, 1972 bis 1976

Literatur

  • Ernst Siegfried Hansen, „Disteln am Wege“, Bielefeld-Bethel, 1957, Deutscher Heimat-Verlag
  • Harboe Kardel: Fünf Jahrzehnte meines Lebens, Apenrade, 1970, Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig, Heft 22
  • Peter Jessen Sönnichsen, Spiegel der Jahre - "Der Deutsche Volkskalender Nordschleswig" - Eine Kulturgeschichte der deutschen Volksgruppe in Dänemark, Apenrade, 1993, ISBN 87-90072-00-6

Quellen

Weblinks