Arndt Georg Nissen

Aus Buecherei
Version vom 5. November 2009, 11:00 Uhr von Nelp (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Arndt Georg Nissen, auch A. G. oder „Age“ Nissen (* 8. April 1907 in Rinkenis; † 6. Dezember 1979) war ein deutscher Hochseesegler, Maler und Grafiker.

Werdegang

Nissen wuchs in Rinkenis direkt am Wasser der Flensburger Förde auf, das seit der Volksabstimmung in Schleswig im Jahr 1920 als Folge des Ersten Weltkrieges zu Dänemark gehört. Diese Nähe zum Wasser wurde für sein Leben sowohl als Seesegler wie auch als Maler und Zeichner bestimmend. Sein Vater war der Maler Anton Nissen in Rinkenis. Seine handwerkliche Ausbildung erhielt er zunächst in Flensburg als Lithograf, dann besuchte er ab 1925 die Kunstgewerbeschule in München und ab 1928 die Kunstgewerbeschule in Berlin.

Von Jugend auf war er ein begeisterter Segler, zunächst auf den Jollen des Flensburger Segelclubs in Flensburg, später bei dem Deutschen Hochseesportverband HANSA. Age Nissen spezialisierte sich auch als Maler auf Wassersportmotive und wurde bald zu einem überregional anerkannten Aquarellisten dieses Sujets. Bekannt wurde er durch seine Porträts von Segelyachten, die er im Auftrag der jeweiligen Eignern anfertigte.

Als Segler überquerte er mehrfach den Nordatlantik auf bekannten deutschen Hochseeyachten. Er war Teilnehmer der Olympia Atlantik Regatta von Bermuda zur Kieler Segelolympiade 1936. Bei einer Atlantiküberquerung im Jahr 1938 transportierte die deutsche Yacht Roland von Bremen Wertsachen jüdischer Emigranten in die USA.<ref>1938: Sturmreise der "Roland von Bremen" nach den USA (yachtsportarchiv) Abgerufen 17. Januar 2009</ref> Im zweiten Weltkrieg segelte Age Nissen weiter, diesmal für den Chef der deutschen Abwehr Admiral Canaris, gemeinsam mit dem Leutnant zur See Christian Nissen genannt Hein Mück<ref>Die Geistersegler der Abwehr (Franz Kurowski: Deutsche Kommandotrupps 1939 - 1945)Abgerufen 17. Januar 2009; siehe auch Brandenburg (Spezialeinheit)</ref> von St. Malo 14.400 Seemeilen mit der für diese Zwecke beschlagnahmten französischen Segelyacht Kyloe nach Südafrika und zurück ohne jeden Zwischenstop in einem Hafen bis nach Spanisch Sahara.<ref>Yacht (Zeitschrift), 1996 Heft 22</ref> Die Kyloe setzte im Rahmen der Operation Weissdorn den südafrikanischen Boxchampion im Schwergewicht Robey Leibbrandt vor seiner Heimatküste bei Lamberts Bay als Agenten ab, mit dem Auftrag, dort einen politischen Umsturz herbeizuführen. Age Nissen führte über diese Reise verbotenerweise ein (erhaltenes) Logbuch.<ref>1941: "Kyloe" - 15000 Seemeilen ohne Hafen (yachtsportarchiv) Abgerufen 17. Januar 2009</ref>

Als Illustrator der Yacht wirkte er von den dreißiger bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit. Als Gebrauchsgrafiker prägte er den Auftritt von Werften wie Ernst Burmester<ref>1979 übernommen von der Lürssen Werft</ref> in Bremen und illustrierte zahlreiche Bücher zu Themen des Segelsports.<ref>Age Nissen und Burmester (yachtsportarchiv)Abgerufen 17. Januar 2009</ref>

A. G. Nissen Preis

Der A. G. Nissen Preis ist eine Auszeichnung der Kreuzerabteilung des Deutschen Segler-Verbandes für herausragende seglerische Leistungen in der Nordsee.

Literatur

  • Erdmann Braschos: Vom Wasser und seinen Farben - Ein Porträt des Yacht-Aquarellisten A. G. Nissen in: Freundeskreis Klassische Yachten Nr. 21 (April 2004) S.43-47
  • Saint-Loup: Yachten in geheimer Mission - Segler im Dienste der Abwehr. Bielefeld: Delius Klasing Verlag 1988. ISBN 3768805980

Quellen und Anmerkungen

<references/>

Weblinks

Vorlage:Normdaten