Jens Möller: Unterschied zwischen den Versionen
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Dr. med. vet. Jens Nikolaisen Möller (* 2. Juli 1894 in Warnitz; † 28. November 1951 in Gravenstein) war ein Tierarzt und war von 1935-1935 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter Partei Nordschleswig (NSDAP-N), nach der nazionalsozialistischen Gleichschaltung 1938 Dachorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark während der nazionmalsozialistisch dominierten Periode der Minderheit.
Leben und Beruf
Jens Möller legte in Flensburg 1914 sein Abitur ab. Er wurde zum Militärdienst eingzogen, brachte es im 1. Weltkrieg zum Kompagnieführer, wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet und wurde mit dem Ritterkreuz des Hohenzollerschen Hausordens ausgezeichnet. Während des Krieges wurde er mehrfach verwundet und besass das Verwundetenabzeichen in Gold. Nach Kriegsende studierte er Tiermedizin in Hannover und Berlin und bestand 1921 das Staatsexamen. 1922 promovierte er in Berlin zum Dr. med. vet. Von 1922 bis 1924 war er Assistent an der Tierärztlichen Hochschule Berlin bei Prof. Dr. E. Fröhner. 1924 arbeitete er als Assistent bei Tierarzt Cold-Christensen. 1925 kaufte er in Gravenstein seine Tierarztpraxis. 1932 wurde er Sekretär in Sønderjydsk Dyrlægeforening. 1935 wählte man ihn als Kompromisskandidaten zum Parteiführer der um die Vorherrschaft streitenden nazionalsozialistischen Parteien der Deutschen Minderheit in Nordschleswig. Mit der Gleichschaltung 1938 ernannte man ihn zu "Volksgruppenführer". Er war damit die Hauptfigur hinter der massiven Nazifizierung der Minderheitsorganisationen vor dem Krieg. Von 1939 bis 1943 war er als Abgeordneter der Schleswigschen Partei gewähltes Mitglied des dänischen Folketings. Während der Besatzung befolgte Jens Møller die deutsche Forderung, dass er und die übrigen heimdeutschen Führer bei den jungen Leuten in der Minderheit für den Kriegsdienst werben sollen. Darüber bestand bei ihm keine ungeteilte Begeisterung, da es sich um genau die Gruppe handelte, welche die Zukunft der Minderheit sichern sollte. Daher setzte er durch, dass ein Teil der jungen Männer als "unabkömmlich" für die Minderheit erklärt wurden. Das galt sowohl für die erste Anwerbungsrunde 1940-41 als auch bei der zielgerichteten Kampagne der Waffen-SS im Frühjahr 1942. Als eine der führenden Persönlichkeiten während der nationalsozialistischen Periode der Deutschen Minderheit wurde Jens Möller 1945 interniert und zu einer Haftstrafe von 12 Jahren verurteilt, weil er aktiv an der Anwerbung junger Angehöriger der Minderheit für den Kriegsdienst beteiligt gewesen und verantwortlich war für die Errichtung der beiden militärischen Korps: des "Zeitfreiwilligen-Korps" und des "Selbstschutzes". Außerdem wurde er verdächtigt während der Besatzung für die deutschen Polizeibehörden in Dänemark gegen Dänen spioniert zu haben. Dieser Vorwurf des Hoch- und Landesverrats mußte jedoch fallengelassen werden. Kurz nach seiner Haftentlassung Jens Møller starb im November 1951 an den Folgen eines Autounfalls.
Quellen
- Nekrolog in "Deutscher Volkskalender Nordschleswig" Jahrgang 1953
- Schriften der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig Heft 43/44, 1981
- DET TYSKE MINDRETAL UNDER BESÆTTELSEN 1953
- Homepage des Beirates für Geschichte
- [http://www.vimu.info/biography.jsp?id=for_11_6_2_bio_moeller_dk_doc&lang=de&u=teacher&flash=true&s=03FE6B3946BEC484D0E5768EFBC093B2 das virtuelle museum - www.vimu.info
Jens Møller wird nach der Befreiung verhaftet und in das Frösleelager/ Schafhauslager überführt. 1949 wird er zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er aktiv an der Anwerbung junger Angehöriger der Minderheit für den Kriegsdienst beteiligt gewesen ist und da er verantwortlich ist für die Errichtung der beiden militärischen Korps: des "Zeitfreiwilligen-Korps" und des "Selbstschutzes". Außerdem wird er verdächtigt während der Besatzung für die deutschen Polizeibehörden in Dänemark gegen Dänen spioniert zu haben.