Adolf Brütt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Mommsen.jpg|thumb|Adolf Brütt in [[Weimar]] 1909 vor seinem für Berlin bestimmten [[Theodor Mommsen|Mommsen]].]]
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[[Bild:Mommsen.jpg|thumb|Adolf Brütt in [http://de.wikipedia.org/wiki/Weimar Weimar] 1909 vor seinem für Berlin bestimmten [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Mommsen Mommsen].]]
'''Adolf Brütt''' (* 10. Mai 1855 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Husum Husum]; † 6. November 1939 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Berka Bad Berka]) war ein deutscher Bildhauer. Brütt war der Gründer der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Bildhauerschule Weimarer Bildhauerschule] und Gießerei, die am 1. November 1905 eröffnet wurde und mit den [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburger_Werkst%C3%A4tten_f%C3%BCr_Porzellankunst Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst] zusammenwirkte. 1910 ging Brütt nach Berlin zurück und [http://de.wikipedia.org/wiki/Gottlieb_Elster Gottlieb Elster] wurde sein Nachfolger. Vor den später vom [ http://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_Weimar Weimarer Bauhaus] genutzten Lehrwerkstätten und Meisterateliers im so genannten Kunstgewerbeschulbau stand bis etwa 1926 Brütts „Mädchenfigur“ (1907). Das Ateliergebäude der Bildhauerschule mit Bildgießerei sowie die 1907 im angebauten Südflügel eröffnete [http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgewerbeschule_Weimar Kunstgewerbeschule Weimar] gehören seit 1996 zum geschützten [http://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe].
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'''Adolf Brütt''' (* 10. Mai 1855 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Husum Husum]; † 6. November 1939 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Berka Bad Berka]) war ein deutscher Bildhauer. Brütt war der Gründer der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Bildhauerschule Weimarer Bildhauerschule] und Gießerei, die am 1. November 1905 eröffnet wurde und mit den [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburger_Werkst%C3%A4tten_f%C3%BCr_Porzellankunst Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst] zusammenwirkte. 1910 ging Brütt nach Berlin zurück und [http://de.wikipedia.org/wiki/Gottlieb_Elster Gottlieb Elster] wurde sein Nachfolger. Vor den später vom [http://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_Weimar Weimarer Bauhaus] genutzten Lehrwerkstätten und Meisterateliers im so genannten Kunstgewerbeschulbau stand bis etwa 1926 Brütts „Mädchenfigur“ (1907). Das Ateliergebäude der Bildhauerschule mit Bildgießerei sowie die 1907 im angebauten Südflügel eröffnete [http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgewerbeschule_Weimar Kunstgewerbeschule Weimar] gehören seit 1996 zum geschützten [http://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe].
  
 
== Leben ==
 
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=== Berlin 1883 - 1905 ===
 
=== Berlin 1883 - 1905 ===
 
[[Bild:Wilhelm der Erste Denkmal Kiel.jpg|thumb|upright|Kaiser Wilhelm I. Reiterstandbild in Kiel]]
 
[[Bild:Wilhelm der Erste Denkmal Kiel.jpg|thumb|upright|Kaiser Wilhelm I. Reiterstandbild in Kiel]]
1883 heiratete Brütt und baute sich einen [[Berliner Stadtbahn|Stadtbahnbogen]] am Schiffbauerdamm zum Atelier aus und hatte bald Erfolg. Sein „Fischer“ (1887; früher vor der [[Nationalgalerie (Berlin)|Nationalgalerie]] in Berlin; jetzt in [[Flensburg]], ein neuer Guss in [[Heikendorf]] bei Kiel), seine „Eva“ (1889, Nationalgalerie Berlin, heute Stadttheater Flensburg, Bronzevariante Schloß Gottorf) und seine „Schwerttänzerin“ (1891/93; Rathaus Kiel) machten ihn international berühmt (Goldmedaille [[Weltausstellung]] Paris 1900), die 1893 Leitfigur der [[Münchner Sezession]] wurde, zu deren Gründungsmitgliedern Brütt zählte. Seine Schülerin [[Anita Nordenholz]] formte die Figur zum „Kämpfenden Weib“ um (Internationaler [[Frauenkongress]] Berlin 1904). Dementsprechend spiegelt seine [[Diana (Mythologie)|Diana]] (1903, Nationalgalerie Berlin) eher die [[Emanzipation]] des nackten weiblichen Körpers, als Brütts [[Jagd]]begeisterung, die ihn dann mit dem für die deutsche Jagdgesetzgebung bedeutenden Weimarer Rechtsanwalt [[Georg Mardersteig]] verband.  
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1883 heiratete Brütt und baute sich einen Stadtbahnbogen am Schiffbauerdamm zum Atelier aus und hatte bald Erfolg. Sein „Fischer“ (1887; früher vor der [http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalgalerie_(Berlin) Nationalgalerie] in Berlin; jetzt in [http://de.wikipedia.org/wiki/Flensburg Flensburg], ein neuer Guss in [http://de.wikipedia.org/wiki/Heikendorf Heikendorf] bei Kiel), seine „Eva“ (1889, Nationalgalerie Berlin, heute Stadttheater Flensburg, Bronzevariante Schloß Gottorf) und seine „Schwerttänzerin“ (1891/93; Rathaus Kiel) machten ihn international berühmt (Goldmedaille [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltausstellung Weltausstellung] Paris 1900), die 1893 Leitfigur der [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%BCnchner_Sezession&stable=0 Münchner Sezession] wurde, zu deren Gründungsmitgliedern Brütt zählte. Seine Schülerin Anita Nordenholz formte die Figur zum „Kämpfenden Weib“ um (Internationaler Frauenkongress Berlin 1904). Dementsprechend spiegelt seine Diana (1903, Nationalgalerie Berlin) eher die [http://de.wikipedia.org/wiki/Emanzipation Emanzipation] des nackten weiblichen Körpers, als Brütts Jagdbegeisterung, die ihn dann mit dem für die deutsche Jagdgesetzgebung bedeutenden Weimarer Rechtsanwalt [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Mardersteig Georg Mardersteig] verband.  
  
 
Brütt war Mitbegründer der den Sezessionen nahe stehenden ''Akademie Fehr'' in Berlin, hatte den Professorentitel, war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und deren Senator.
 
Brütt war Mitbegründer der den Sezessionen nahe stehenden ''Akademie Fehr'' in Berlin, hatte den Professorentitel, war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und deren Senator.
  
 
[[Bild:Tinebrunnen.jpg|thumb|Tine-Brunnen in Husum]]
 
[[Bild:Tinebrunnen.jpg|thumb|Tine-Brunnen in Husum]]
Ab 1902 setzte Brütt sein Wirken in seiner Geburtsstadt Husum fort, für die er bereits die 1898 enthüllte [[Büste]] des [[Dichter]]s und [[Schriftsteller]]s [[Theodor Storm]] geschaffen hatte. Es entstanden u.a. der als Tine-Brunnen bekannte [[Asmussen-Woldsen-Brunnen]], der zu einem [[Wahrzeichen]] der Stadt wurde. Wie schon beim Provinzialdenkmal für Kaiser Wilhelm I. vor dem im 2.- Weltkrieg zerstörten Hauptbau der Christian-Albrechts-Universität Kiel mit dem Relief der Vernichtung dänischen Kriegsschiffes „Christian VIII.“ vor [[Eckernförde]] 1849 monumentalisierte Brütt die Ereignisse des [[Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)|Deutschen Reichskrieges gegen Dänemark]]: Standbild des Generals Freiherr [[Carl von Wrangel]] (1812 - 1899) in Flensburg, 27. September 1903 enthüllt und [[Friedrich von Esmarch]] in Tönning, 1904). Für [[Schleswig-Holstein]] schuf Brütt auch die erhaltenen [[Otto von Bismarck|Bismarck]]-Standbilder für den [[Knivsberg]] und für [[Hamburg-Altona|Altona]].
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Ab 1902 setzte Brütt sein Wirken in seiner Geburtsstadt Husum fort, für die er bereits die 1898 enthüllte Büste des Dichters und Schriftstellers [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Storm Theodor Storm] geschaffen hatte. Es entstanden u.a. der als Tine-Brunnen bekannte Asmussen-Woldsen-Brunnen, der zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde. Wie schon beim Provinzialdenkmal für Kaiser Wilhelm I. vor dem im 2.- Weltkrieg zerstörten Hauptbau der Christian-Albrechts-Universität Kiel mit dem Relief der Vernichtung dänischen Kriegsschiffes „Christian VIII.“ vor [http://de.wikipedia.org/wiki/Eckernf%C3%B6rde Eckernförde] 1849 monumentalisierte Brütt die Ereignisse des [http://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holsteinischer_Krieg_(1848%E2%80%931851) Deutschen Reichskrieges gegen Dänemark]: Standbild des Generals Freiherr Carl von Wrangel (1812 - 1899) in Flensburg, 27. September 1903 enthüllt und [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Esmarch Friedrich von Esmarch] in Tönning, 1904). Für [http://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein] schuf Brütt auch die erhaltenen [http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck Bismarck]-Standbilder für den [[Knivsberg]] und für [http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Altona Altona]].
  
 
[[Bild:OttoV Faule Siegesallee.JPG|thumb|upright|Zeichnung Otto der Faule]]
 
[[Bild:OttoV Faule Siegesallee.JPG|thumb|upright|Zeichnung Otto der Faule]]
Das seinerzeit hochgeschätzte Standbild des Markgrafen [[Otto V. (Brandenburg)|Otto des Faulen]] ([[Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee#Anker:Faule|Denkmalgruppe 12]]) entstand 1899 für die [[Siegesallee]], die Gruppe [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)]] ([[Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee#Anker:FWII|Gruppe 29]]) folgte 1900. Am 18. Dezember 1901 war die Siegesallee feierlich vollendet. Die Enthüllung von Brütts Bildnisbüste [[Carl Humann]] im [[Pergamon-Museum]] verband das Projekt der Siegesallee programmatisch mit dem antiken Sieg über die in Kleinasien eingefallenen [[Gallier]].
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Das seinerzeit hochgeschätzte Standbild des Markgrafen [http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_V._(Brandenburg) Otto des Faulen] entstand 1899 für die [http://de.wikipedia.org/wiki/Siegesallee Siegesallee], die Gruppe [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_II._(Preu%C3%9Fen) Friedrich Wilhelm II. (Preußen)] folgte 1900. Am 18. Dezember 1901 war die Siegesallee feierlich vollendet. Die Enthüllung von Brütts Bildnisbüste [http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Humann Carl Humann] im [http://de.wikipedia.org/wiki/Pergamon-Museum Pergamon-Museum] verband das Projekt der Siegesallee programmatisch mit dem antiken Sieg über die in Kleinasien eingefallenen Gallier.
  
Im Zuge der Ergänzung der ursprünglich vorgesehenen 32 Gruppen um die Gruppen 33 und 34 schuf Brütt 1903 die Gruppe Kaiser [[Friedrich III. (Deutsches Reich)]], auf dessen Konzept die Gesamtanlage ursprünglich zurückgeht. Auf eine Anregung von [[Adolph von Menzel]] geht die anschließende Errichtung von Brütts Standbild Wilhelm Prinz v. Preußen in der Uniform der [[Freiheitskriege]] zurück. Dadurch war der Bezug zur [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]] mit den dann in Weimar vollendeten Marmorreliefs von Brütt hergestellt.
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Im Zuge der Ergänzung der ursprünglich vorgesehenen 32 Gruppen um die Gruppen 33 und 34 schuf Brütt 1903 die Gruppe Kaiser [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Deutsches_Reich) Friedrich III. (Deutsches Reich)], auf dessen Konzept die Gesamtanlage ursprünglich zurückgeht. Auf eine Anregung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Adolph_von_Menzel Adolph von Menzel] geht die anschließende Errichtung von Brütts Standbild Wilhelm Prinz v. Preußen in der Uniform der [http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitskriege Freiheitskriege] zurück. Dadurch war der Bezug zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser-Wilhelm-Ged%C3%A4chtniskirche Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche] mit den dann in Weimar vollendeten Marmorreliefs von Brütt hergestellt.
  
 
=== Weimar 1905 - 1910 ===
 
=== Weimar 1905 - 1910 ===
Seit seinem „Otto der Faule“ suchte sich Brütt vom Berliner Historismus zu lösen. Brütt war befreundet mit dem einflussreichen Berliner Bankier [[Felix Koenigs]] († 1900), dessen eigentlich als Keimzelle eines Berliner Sezessions-Museums gedachten Nachlass er der Berliner Nationalgalerie überwies, die dadurch 1901 zu Werken von Französischen Impressionisten und von [[Auguste Rodin]] kam. Zum Künstlerkreis um Koenigs hatten auch der Bildhauer [[Max Klinger]] und Brütts Jugendfreund, der Maler [[Hans Olde]], gehört. Zum Aufbau des [[Neues Weimar|Neuen Weimar]] berief ihn Olde 1905 zum Professor für Bildhauerei an der [[Weimarer Malerschule|Weimarer Kunstschule]], wo Brütt die genannte Weimarer Bildhauerschule und Bronzegießerei aufbaute.
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Seit seinem „Otto der Faule“ suchte sich Brütt vom Berliner Historismus zu lösen. Brütt war befreundet mit dem einflussreichen Berliner Bankier [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Koenigs Felix Koenigs] († 1900), dessen eigentlich als Keimzelle eines Berliner Sezessions-Museums gedachten Nachlass er der Berliner Nationalgalerie überwies, die dadurch 1901 zu Werken von Französischen Impressionisten und von [http://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Rodin Auguste Rodin] kam. Zum Künstlerkreis um Koenigs hatten auch der Bildhauer [http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Klinger Max Klinger] und Brütts Jugendfreund, der Maler [http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Olde Hans Olde], gehört. Zum Aufbau des [http://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Weimar Neuen Weimar] berief ihn Olde 1905 zum Professor für Bildhauerei an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Malerschule Weimarer Kunstschule], wo Brütt die genannte Weimarer Bildhauerschule und Bronzegießerei aufbaute.
  
 
[[Bild:Mommsen-Adolf Brütt-Mutter Erde fec.jpg|thumb|left|Denkmal Mommsen vor der Humboldt-Universität]]
 
[[Bild:Mommsen-Adolf Brütt-Mutter Erde fec.jpg|thumb|left|Denkmal Mommsen vor der Humboldt-Universität]]
 
[[Bild:Bruett_Schwerttraeger.jpg|thumb|„Schwertträger“ von A. Brütt auf dem Rathausplatz Kiel]]
 
[[Bild:Bruett_Schwerttraeger.jpg|thumb|„Schwertträger“ von A. Brütt auf dem Rathausplatz Kiel]]
Das in [[Weimar]] entstandene [[marmor]]ne Sitzbild [[Theodor Mommsen]]s (1909) ist Hintergrund von [[Heiner Müller]]s Langgedicht „[[Mommsens Block]]“ anlässlich dessen Rückführung an seinen alten Standort vor der Berliner [[Humboldt-Universität]] (Sinn und Form, 1993, S. 206-211). Brütts „Nacht“ (1907), die seine frühe Begegnung mit dem Werk von Friedrich Nietzsche durch Leopold Rau verarbeitet, steht heute in der [[Bauhaus-Universität]] in Weimar.  
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Das in [http://de.wikipedia.org/wiki/Weimar Weimar] entstandene marmorne Sitzbild [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Mommsen Theodor Mommsen]s (1909) ist Hintergrund von [http://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_M%C3%BCller Heiner Müller]s Langgedicht „[http://de.wikipedia.org/wiki/Mommsens_Block Mommsens Block]“ anlässlich dessen Rückführung an seinen alten Standort vor der Berliner [http://de.wikipedia.org/wiki/Humboldt-Universit%C3%A4t Humboldt-Universität] (Sinn und Form, 1993, S. 206-211). Brütts „Nacht“ (1907), die seine frühe Begegnung mit dem Werk von Friedrich Nietzsche durch Leopold Rau verarbeitet, steht heute in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus-Universit%C3%A4t Bauhaus-Universität] in Weimar.  
  
Zusammen mit seinen Schülern schuf Brütt die Marmorreliefs von Dichtern und Musikern in der Eingangshalle des 1908 eröffneten neuen [[Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar|Hoftheaters]] in Weimar. Das Bildnis [[Friedrich Schiller]] wurde Grundlage der von Staatsminister [[Carl Rothe]] 1909 gestifteten Schillerplakette der [[Deutsche Schillerstiftung|Deutschen Schillerstiftung]], die 1910 dem Dichter [[Paul Heyse]] verliehen wurde.<ref>http://www.schillerstiftung.de/maezene/maezene-der-histor-schillerstiftung.html</ref>
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Zusammen mit seinen Schülern schuf Brütt die Marmorreliefs von Dichtern und Musikern in der Eingangshalle des 1908 eröffneten neuen [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Nationaltheater_und_Staatskapelle_Weimar Hoftheaters] in Weimar. Das Bildnis [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller Friedrich Schiller] wurde Grundlage der von Staatsminister Carl Rothe 1909 gestifteten Schillerplakette der [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Schillerstiftung Deutschen Schillerstiftung], die 1910 dem Dichter [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Heyse Paul Heyse] verliehen wurde.siehe: [http://www.schillerstiftung.de/maezene/maezene-der-histor-schillerstiftung.html]
  
Brütts als städtebaulicher Angelpunkt konzipiertes Reiterbild des Großherzogs [[Carl Alexander (Sachsen-Weimar-Eisenach)|Carl Alexander]], enthüllt am 24. Juni 1907, gemahnte an dessen Eintreten für den Deutschen Verfassungsstaat von 1849 im [[Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)|Schleswig-Holsteinischer Krieg]]. Zeitgleich errichtet mit der [[Denkmalschutz|denkmalrechtlichen Unterschutzstellung]] der von Carl Alexander geschirmten Weimarer Altstadt, stand es dem in Weimar verankerten politischen Zugriff auf Berlin im Wege, wurde 1938 entfernt und ist seit 1946 verschollen. 2003 - 2005 vergegenwärtigte eine Arbeit von [[Dieter M. Weidenbach]] das Reiterbild Brütts auf dem Originalsockel vor Weimars Altstadt. Seit dem 1. Mai 2005 steht diese Vergegenwärtigung Carl Alexanders vor dem Jagdzeughaus in Bad Berka.  
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Brütts als städtebaulicher Angelpunkt konzipiertes Reiterbild des Großherzogs [http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Alexander_(Sachsen-Weimar-Eisenach) Carl Alexander], enthüllt am 24. Juni 1907, gemahnte an dessen Eintreten für den Deutschen Verfassungsstaat von 1849 im [http://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holsteinischer_Krieg_(1848%E2%80%931851) Schleswig-Holsteinischer Krieg]. Zeitgleich errichtet mit der denkmalrechtlichen Unterschutzstellung der von Carl Alexander geschirmten Weimarer Altstadt, stand es dem in Weimar verankerten politischen Zugriff auf Berlin im Wege, wurde 1938 entfernt und ist seit 1946 verschollen. 2003 - 2005 vergegenwärtigte eine Arbeit von [http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_M._Weidenbach Dieter M. Weidenbach] das Reiterbild Brütts auf dem Originalsockel vor Weimars Altstadt. Seit dem 1. Mai 2005 steht diese Vergegenwärtigung Carl Alexanders vor dem Jagdzeughaus in Bad Berka.  
  
Noch in Weimar konzipierte Brütt den Rathausbrunnen für Kiel in der Form des [[Roland (Statue)|Rolandbildes]] und schuf damit im Anschluss an seine 1904 der Stadt Kiel gestiftete „Schwerttänzerin“ im Vorfeld der geplanten Berliner Olympiade von 1916 ein exemplarisches Monumentalwerk männlicher selbstbewusster Aktdarstellung - wobei das „bronzezeitliche“ Schwert das Standbild mit der eingeschmolzenen Sockelgruppe des Kaiser-Wilhelm-Denkmals „Schleswig-Holstein“ verband und auf die vorpreußische Landesgeschichte verwies. Anlässlich der Neugestaltungung des Rathausvorplatzes zu den Olympischen Sommerspielen 1972 wurde die Statue um 180° gedreht und blickt seitdem in Richtung Rathaus<ref>[http://www.uni-kiel.de/gza/6/Schwertmann/schwerttraeger.htm http://www.uni-kiel.de/gza/6/Schwertmann/schwerttraeger.htm]</ref>.
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Noch in Weimar konzipierte Brütt den Rathausbrunnen für Kiel in der Form des [http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_(Statue) Rolandbildes] und schuf damit im Anschluss an seine 1904 der Stadt Kiel gestiftete „Schwerttänzerin“ im Vorfeld der geplanten Berliner Olympiade von 1916 ein exemplarisches Monumentalwerk männlicher selbstbewusster Aktdarstellung - wobei das „bronzezeitliche“ Schwert das Standbild mit der eingeschmolzenen Sockelgruppe des Kaiser-Wilhelm-Denkmals „Schleswig-Holstein“ verband und auf die vorpreußische Landesgeschichte verwies. Anlässlich der Neugestaltungung des Rathausvorplatzes zu den Olympischen Sommerspielen 1972 wurde die Statue um 180° gedreht und blickt seitdem in Richtung Rathaus<ref>[http://www.uni-kiel.de/gza/6/Schwertmann/schwerttraeger.htm http://www.uni-kiel.de/gza/6/Schwertmann/schwerttraeger.htm]</ref>.
Der „Geistkämpfer“ des Bildhauerkollegen [[Ernst Barlach]] wurde nach dem Ersten Weltkrieg das Gegenstück zu Brütts Werk.
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Der „Geistkämpfer“ des Bildhauerkollegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Barlach Ernst Barlach] wurde nach dem Ersten Weltkrieg das Gegenstück zu Brütts Werk.
  
 
== Porträts ==
 
== Porträts ==
 
[[Bild:CarlHumann-Bust.png|thumb|upright|Büste Carl Human im Pergamon-Museum Berlin]]
 
[[Bild:CarlHumann-Bust.png|thumb|upright|Büste Carl Human im Pergamon-Museum Berlin]]
 
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* [[Wilhelm Ahlmann]]
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* Wilhelm Ahlmann
* [[Alexander Conze]]
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* Alexander Conze
* [[Lucas von Cranach]]
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* Lucas von Cranach
* [[Erich Wolf Degner]]
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* Erich Wolf Degner
* [[Curt Elschner]]
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* Curt Elschner
* [[Friedrich von Esmarch]]
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* Friedrich von Esmarch
* [[Ludwig Franzius]]
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* Ludwig Franzius
* [[Rudolph Hertzog]]<ref>http://www.luise-berlin.de/lexikon/mitte/h/Hertzog_Rudolph.htm</ref>
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* Rudolph Hertzog
* [[Siegmund Hinrichsen]]
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* Siegmund Hinrichsen
* [[Carl Humann]]
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* Carl Humann
* [[Michael Jebsen]]
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* Michael Jebsen
* [[Leonhard Richard Karl]]
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* Leonhard Richard Karl
* [[Richard Koch]]
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* Richard Koch
* [[Felix Koenigs]]
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* Felix Koenigs
* [[Hans Christian Lange]]
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* Hans Christian Lange
* [[Rochus von Liliencron]]
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* Rochus von Liliencron
* [[Wilhelm Martens (Architekt)|Wilhelm Martens]]
+
* Wilhelm Martens (Architekt)|Wilhelm Martens
* [[Theodor Mommsen]]
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* Theodor Mommsen
* [[Hans Olde]]
+
* Hans Olde
* [[Eugen Petersen]]
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* Eugen Petersen
* [[Julius Raschdorff]]
+
* Julius Raschdorff
* [[Eduard Sachau]]
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* Eduard Sachau
* [[Theodor Storm]]
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* Theodor Storm
* [[Johannes Vahlen]]
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* Johannes Vahlen
* [[Karl Wächter]]
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* Karl Wächter
* [[Carl von Wrangel]]
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* Carl von Wrangel
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== Schüler ==
 
== Schüler ==
 
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* [[Arthur Boué]]
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* Arthur Boué
* [[Gottlieb Elster]]
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* Gottlieb Elster
* [[Bernhard Sopher]]
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* Bernhard Sopher  
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Wolfgang Schwartzkopff
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* Wolfgang Schwartzkopff
  
 
== Nachlass ==
 
== Nachlass ==
Der Nachlass Adolf Brütt kam an das [[Ludwig-Nissen-Haus]] in [[Husum]].
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Der Nachlass Adolf Brütt kam an das [http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig-Nissen-Haus Ludwig-Nissen-Haus] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Husum Husum].
  
 
== Würdigung ==
 
== Würdigung ==
Bad Berka ehrte Brütt 1928 durch die [[Ehrenbürger]]schaft.
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Bad Berka ehrte Brütt 1928 durch die Ehrenbürgerschaft.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Cornelius Steckner: ''Der Bildhauer Adolf Brütt''. Husum 1978, = Schriften des Nissenhauses - Nordfriesisches Museum in Husum Nr. 13
 
* Cornelius Steckner: ''Der Bildhauer Adolf Brütt''. Husum 1978, = Schriften des Nissenhauses - Nordfriesisches Museum in Husum Nr. 13
 
* Cornelius Steckner: ''Die Sparsamkeit der Alten. Kultureller und technologischer Wandel zwischen 1871 und 1914 in seiner Auswirkung auf die Formgebung des Bildhauers Adolf Brütt (1855-1939)''(= Neue Kunstwissenschaftliche Studien  Bd. 11) Frankfurt/M., Bern, 1981. X, 128 S. 57 Abb. ISBN 978-3-8204-6897-7
 
* Cornelius Steckner: ''Die Sparsamkeit der Alten. Kultureller und technologischer Wandel zwischen 1871 und 1914 in seiner Auswirkung auf die Formgebung des Bildhauers Adolf Brütt (1855-1939)''(= Neue Kunstwissenschaftliche Studien  Bd. 11) Frankfurt/M., Bern, 1981. X, 128 S. 57 Abb. ISBN 978-3-8204-6897-7
* Cornelius Steckner: ''Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein . Berlin . Weimar. Autobiographie und Werkverzeichnis.'' (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Hrsg. [[Dieter Lohmeier]]. Band 9), Heide 1989. ISBN 3-8042-0479-1
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* Cornelius Steckner: ''Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein . Berlin . Weimar. Autobiographie und Werkverzeichnis.'' (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Hrsg. Dieter Lohmeier. Band 9), Heide 1989. ISBN 3-8042-0479-1
 
* ''Vor-Reiter Weimars, Die Großherzöge Carl August und Carl Alexander im Denkmal'', Hrsg. Freundeskreis des Goethe National-Museums, Glaux: Jena 2003. - ISBN 3-931743-53-5
 
* ''Vor-Reiter Weimars, Die Großherzöge Carl August und Carl Alexander im Denkmal'', Hrsg. Freundeskreis des Goethe National-Museums, Glaux: Jena 2003. - ISBN 3-931743-53-5
 
  
 
== Quelle ==
 
== Quelle ==
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/Adolf_Br%C3%BCtt?uselang=de  Commons: Adolf Brütt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien]
 
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/Adolf_Br%C3%BCtt?uselang=de  Commons: Adolf Brütt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien]
*http://www.uni-weimar.de/mfa/test/goetheplatz.html Sockel des Carl Alexander-Denkmals auf dem Goetheplatz in Weimar.
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*[http://www.uni-weimar.de/mfa/test/goetheplatz.html Sockel des Carl Alexander-Denkmals auf dem Goetheplatz in Weimar].
*http://www.bad-berka.de/index.php?id=191&L=1%22 Adolf-Brütt-Ehrung und Bildhauersymposium der Stadt Bad Berka 1. Mai 2005 - 18. September 2005.
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*[http://www.bad-berka.de/index.php?id=191&L=1%22 Adolf-Brütt-Ehrung und Bildhauersymposium der Stadt Bad Berka 1. Mai 2005 - 18. September 2005].
* [https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=atr%3D118515993+OR+nid%3D118515993&method=simpleSearch Literatur vopn und über Adolf Brütt]
+
* [https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=atr%3D118515993+OR+nid%3D118515993&method=simpleSearch Literatur von und über Adolf Brütt] im Katalog der [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Nationalbibliothek Deutschen Nationalbibliothek]
* [http://www.leo-spik.de/aa/bilder/00432.jpg ''Schwerttänzerin'', 1891/93], gegossen von [[Hermann Gladenbeck]]
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* [http://www.leo-spik.de/aa/bilder/00432.jpg ''Schwerttänzerin'', 1891/93, gegossen von Hermann Gladenbeck]
 
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{{DEFAULTSORT:Brutt, Adolf}}
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[[Kategorie:Mann]]
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[[Kategorie:Deutscher Bildhauer]]
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[[Kategorie:Steinmetz]]
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[[Kategorie:Person (Weimar)]]
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[[Kategorie:Geboren 1855]]
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[[Kategorie:Gestorben 1939]]
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{{Personendaten
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|NAME=Brütt, Adolf
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|ALTERNATIVNAMEN=
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer
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|GEBURTSDATUM=10. Mai 1855
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}}
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Aktuelle Version vom 26. April 2010, 09:59 Uhr

Adolf Brütt in Weimar 1909 vor seinem für Berlin bestimmten Mommsen.

Adolf Brütt (* 10. Mai 1855 in Husum; † 6. November 1939 in Bad Berka) war ein deutscher Bildhauer. Brütt war der Gründer der Weimarer Bildhauerschule und Gießerei, die am 1. November 1905 eröffnet wurde und mit den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst zusammenwirkte. 1910 ging Brütt nach Berlin zurück und Gottlieb Elster wurde sein Nachfolger. Vor den später vom Weimarer Bauhaus genutzten Lehrwerkstätten und Meisterateliers im so genannten Kunstgewerbeschulbau stand bis etwa 1926 Brütts „Mädchenfigur“ (1907). Das Ateliergebäude der Bildhauerschule mit Bildgießerei sowie die 1907 im angebauten Südflügel eröffnete Kunstgewerbeschule Weimar gehören seit 1996 zum geschützten UNESCO-Welterbe.

Leben

Kiel

Brütt war in Kiel als Steinmetz ausgebildet und wirkte auf seiner Wanderschaft unter anderem am Schloss Linderhof mit. Ein Stipendium der Kieler Spar- und Leihkasse ermöglichte ihm ein Studium an der Berliner Akademie, welches er 1878 abschloss. Als Meisterschüler des Bildhauers Leopold Rau (1847-1880) wurde er mit dem Frühwerk von Friedrich Nietzsche bekannt. In den folgenden Jahren arbeitete er u.a. in der Münchener Werkstatt von Carl Begas, dem Bruder des neobarocken Bildhauers Reinhold Begas.

Berlin 1883 - 1905

Kaiser Wilhelm I. Reiterstandbild in Kiel

1883 heiratete Brütt und baute sich einen Stadtbahnbogen am Schiffbauerdamm zum Atelier aus und hatte bald Erfolg. Sein „Fischer“ (1887; früher vor der Nationalgalerie in Berlin; jetzt in Flensburg, ein neuer Guss in Heikendorf bei Kiel), seine „Eva“ (1889, Nationalgalerie Berlin, heute Stadttheater Flensburg, Bronzevariante Schloß Gottorf) und seine „Schwerttänzerin“ (1891/93; Rathaus Kiel) machten ihn international berühmt (Goldmedaille Weltausstellung Paris 1900), die 1893 Leitfigur der Münchner Sezession wurde, zu deren Gründungsmitgliedern Brütt zählte. Seine Schülerin Anita Nordenholz formte die Figur zum „Kämpfenden Weib“ um (Internationaler Frauenkongress Berlin 1904). Dementsprechend spiegelt seine Diana (1903, Nationalgalerie Berlin) eher die Emanzipation des nackten weiblichen Körpers, als Brütts Jagdbegeisterung, die ihn dann mit dem für die deutsche Jagdgesetzgebung bedeutenden Weimarer Rechtsanwalt Georg Mardersteig verband.

Brütt war Mitbegründer der den Sezessionen nahe stehenden Akademie Fehr in Berlin, hatte den Professorentitel, war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und deren Senator.

Tine-Brunnen in Husum

Ab 1902 setzte Brütt sein Wirken in seiner Geburtsstadt Husum fort, für die er bereits die 1898 enthüllte Büste des Dichters und Schriftstellers Theodor Storm geschaffen hatte. Es entstanden u.a. der als Tine-Brunnen bekannte Asmussen-Woldsen-Brunnen, der zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde. Wie schon beim Provinzialdenkmal für Kaiser Wilhelm I. vor dem im 2.- Weltkrieg zerstörten Hauptbau der Christian-Albrechts-Universität Kiel mit dem Relief der Vernichtung dänischen Kriegsschiffes „Christian VIII.“ vor Eckernförde 1849 monumentalisierte Brütt die Ereignisse des Deutschen Reichskrieges gegen Dänemark: Standbild des Generals Freiherr Carl von Wrangel (1812 - 1899) in Flensburg, 27. September 1903 enthüllt und Friedrich von Esmarch in Tönning, 1904). Für Schleswig-Holstein schuf Brütt auch die erhaltenen Bismarck-Standbilder für den Knivsberg und für Altona].

Zeichnung Otto der Faule

Das seinerzeit hochgeschätzte Standbild des Markgrafen Otto des Faulen entstand 1899 für die Siegesallee, die Gruppe Friedrich Wilhelm II. (Preußen) folgte 1900. Am 18. Dezember 1901 war die Siegesallee feierlich vollendet. Die Enthüllung von Brütts Bildnisbüste Carl Humann im Pergamon-Museum verband das Projekt der Siegesallee programmatisch mit dem antiken Sieg über die in Kleinasien eingefallenen Gallier.

Im Zuge der Ergänzung der ursprünglich vorgesehenen 32 Gruppen um die Gruppen 33 und 34 schuf Brütt 1903 die Gruppe Kaiser Friedrich III. (Deutsches Reich), auf dessen Konzept die Gesamtanlage ursprünglich zurückgeht. Auf eine Anregung von Adolph von Menzel geht die anschließende Errichtung von Brütts Standbild Wilhelm Prinz v. Preußen in der Uniform der Freiheitskriege zurück. Dadurch war der Bezug zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit den dann in Weimar vollendeten Marmorreliefs von Brütt hergestellt.

Weimar 1905 - 1910

Seit seinem „Otto der Faule“ suchte sich Brütt vom Berliner Historismus zu lösen. Brütt war befreundet mit dem einflussreichen Berliner Bankier Felix Koenigs († 1900), dessen eigentlich als Keimzelle eines Berliner Sezessions-Museums gedachten Nachlass er der Berliner Nationalgalerie überwies, die dadurch 1901 zu Werken von Französischen Impressionisten und von Auguste Rodin kam. Zum Künstlerkreis um Koenigs hatten auch der Bildhauer Max Klinger und Brütts Jugendfreund, der Maler Hans Olde, gehört. Zum Aufbau des Neuen Weimar berief ihn Olde 1905 zum Professor für Bildhauerei an der Weimarer Kunstschule, wo Brütt die genannte Weimarer Bildhauerschule und Bronzegießerei aufbaute.

Denkmal Mommsen vor der Humboldt-Universität
„Schwertträger“ von A. Brütt auf dem Rathausplatz Kiel

Das in Weimar entstandene marmorne Sitzbild Theodor Mommsens (1909) ist Hintergrund von Heiner Müllers Langgedicht „Mommsens Block“ anlässlich dessen Rückführung an seinen alten Standort vor der Berliner Humboldt-Universität (Sinn und Form, 1993, S. 206-211). Brütts „Nacht“ (1907), die seine frühe Begegnung mit dem Werk von Friedrich Nietzsche durch Leopold Rau verarbeitet, steht heute in der Bauhaus-Universität in Weimar.

Zusammen mit seinen Schülern schuf Brütt die Marmorreliefs von Dichtern und Musikern in der Eingangshalle des 1908 eröffneten neuen Hoftheaters in Weimar. Das Bildnis Friedrich Schiller wurde Grundlage der von Staatsminister Carl Rothe 1909 gestifteten Schillerplakette der Deutschen Schillerstiftung, die 1910 dem Dichter Paul Heyse verliehen wurde.siehe: [1]

Brütts als städtebaulicher Angelpunkt konzipiertes Reiterbild des Großherzogs Carl Alexander, enthüllt am 24. Juni 1907, gemahnte an dessen Eintreten für den Deutschen Verfassungsstaat von 1849 im Schleswig-Holsteinischer Krieg. Zeitgleich errichtet mit der denkmalrechtlichen Unterschutzstellung der von Carl Alexander geschirmten Weimarer Altstadt, stand es dem in Weimar verankerten politischen Zugriff auf Berlin im Wege, wurde 1938 entfernt und ist seit 1946 verschollen. 2003 - 2005 vergegenwärtigte eine Arbeit von Dieter M. Weidenbach das Reiterbild Brütts auf dem Originalsockel vor Weimars Altstadt. Seit dem 1. Mai 2005 steht diese Vergegenwärtigung Carl Alexanders vor dem Jagdzeughaus in Bad Berka.

Noch in Weimar konzipierte Brütt den Rathausbrunnen für Kiel in der Form des Rolandbildes und schuf damit im Anschluss an seine 1904 der Stadt Kiel gestiftete „Schwerttänzerin“ im Vorfeld der geplanten Berliner Olympiade von 1916 ein exemplarisches Monumentalwerk männlicher selbstbewusster Aktdarstellung - wobei das „bronzezeitliche“ Schwert das Standbild mit der eingeschmolzenen Sockelgruppe des Kaiser-Wilhelm-Denkmals „Schleswig-Holstein“ verband und auf die vorpreußische Landesgeschichte verwies. Anlässlich der Neugestaltungung des Rathausvorplatzes zu den Olympischen Sommerspielen 1972 wurde die Statue um 180° gedreht und blickt seitdem in Richtung Rathaus<ref>http://www.uni-kiel.de/gza/6/Schwertmann/schwerttraeger.htm</ref>. Der „Geistkämpfer“ des Bildhauerkollegen Ernst Barlach wurde nach dem Ersten Weltkrieg das Gegenstück zu Brütts Werk.

Porträts

Büste Carl Human im Pergamon-Museum Berlin
  • Wilhelm Ahlmann
  • Alexander Conze
  • Lucas von Cranach
  • Erich Wolf Degner
  • Curt Elschner
  • Friedrich von Esmarch
  • Ludwig Franzius
  • Rudolph Hertzog
  • Siegmund Hinrichsen
  • Carl Humann
  • Michael Jebsen
  • Leonhard Richard Karl
  • Richard Koch
  • Felix Koenigs
  • Hans Christian Lange
  • Rochus von Liliencron
  • Wilhelm Martens (Architekt)|Wilhelm Martens
  • Theodor Mommsen
  • Hans Olde
  • Eugen Petersen
  • Julius Raschdorff
  • Eduard Sachau
  • Theodor Storm
  • Johannes Vahlen
  • Karl Wächter
  • Carl von Wrangel

Schüler

  • Arthur Boué
  • Gottlieb Elster
  • Bernhard Sopher
  • Wolfgang Schwartzkopff

Nachlass

Der Nachlass Adolf Brütt kam an das Ludwig-Nissen-Haus in Husum.

Würdigung

Bad Berka ehrte Brütt 1928 durch die Ehrenbürgerschaft.

Literatur

  • Cornelius Steckner: Der Bildhauer Adolf Brütt. Husum 1978, = Schriften des Nissenhauses - Nordfriesisches Museum in Husum Nr. 13
  • Cornelius Steckner: Die Sparsamkeit der Alten. Kultureller und technologischer Wandel zwischen 1871 und 1914 in seiner Auswirkung auf die Formgebung des Bildhauers Adolf Brütt (1855-1939)(= Neue Kunstwissenschaftliche Studien Bd. 11) Frankfurt/M., Bern, 1981. X, 128 S. 57 Abb. ISBN 978-3-8204-6897-7
  • Cornelius Steckner: Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein . Berlin . Weimar. Autobiographie und Werkverzeichnis. (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Hrsg. Dieter Lohmeier. Band 9), Heide 1989. ISBN 3-8042-0479-1
  • Vor-Reiter Weimars, Die Großherzöge Carl August und Carl Alexander im Denkmal, Hrsg. Freundeskreis des Goethe National-Museums, Glaux: Jena 2003. - ISBN 3-931743-53-5

Quelle

Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

Weblinks