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          <rev contentformat="text/x-wiki" contentmodel="wikitext" xml:space="preserve">Die '''Rechtsabrechnung (dänisch:„Retsopgør“)''' ist die Bezeichnung für den Versuch des Staates Dänemark, die deutsche Besatzungszeit juristisch aufzuarbeiten. Am 9. April 1940 war das Königreich von deutschen Truppen widerrechtlich besetzt worden. Einen Monat nachdem Dänemark am 5. Mai 1945 befreit worden war, beschloss das Folketing das Strafzusatzgesetz Nummer 259. Es war eine Gesetzgebung mit rückwirkender Kraft, die Kriegsdienst für Deutschland, die Korps-, Polizei- und Wachdienste für die Besatzer, Denunziation, wirtschaftliche Kollaboration sowie dänische nationalsozialistische Aktivitäten unter Strafe stellte. Die Grundlagen hatte der dänische Freiheitsrat („Danske Frihedsråd“) des Widerstandes in seiner Flugschrift „Naar Danmark atter er frit“ bereits im November 1943 formuliert. Mit dem Ende der Besatzung wurden in Dänemark rund 40.000 Personen interniert. Gegen die Hälfte von ihnen wurde Anklage erhoben. Besonders hart traf die Rechtsabrechnung die deutsche Minderheit in  Nordschleswig. 3.500 Personen wurden interniert, 2.958 verurteilt. Das entsprach rund einem Viertel der erwachsenen Männer der Minderheit. Die Mitglieder der Minderheit hatten sich in großer Zahl zum  Nationalsozialismus bekannt und auch in dessen Organisationen mitgewirkt. Auf dänischer Seite wurde die Forderung erhoben, die Deutschen auszuweisen. Die umfängliche Internierung der Deutschen vor allem im [[Internierungslager Frøslev/Faarhus|Faarhus-Lager]] (dem ehemaligen deutschen Lager Frøslev) wurde so von der dänischen Regierung auch als Schutz angesehen. Nach kurzer Zeit übernahm die Polizei die Lager von den Widerständlern. Es zeigte sich bald, dass es schwierig war, das Sondergesetz umzusetzen. Es fehlten Maßstäbe und es kam selbst bei ähnlich gelagerten Fällen zu sehr unterschiedlichen Sprüchen. Schon im Juni 1946 wurde das Gesetz deshalb nachgebessert. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch schon 4.000 Urteile in Kraft. Von den 20.600 insgesamt Angeklagten wurden am Ende 13.521 verurteilt. 34.500 Jahre Haft wurden verhängt, davon jedoch nur 21.500 verbüßt. Am Ende der 1940er Jahre wuchsen die Zweifel an der Rechtsabrechnung. Es wurde begnadigt und Amnestien erlassen. Die Rechtsabrechnung ist bis heute juristisch umstritten, weil sie auf nachgestelltes Recht – also nachträglich erlassene Gesetze – fußt (nulla pene, sine lege). Dies besonders unter den betroffenen Angehörigen der deutschen Minderheit: Sie standen als deutschgesinnte Nordschleswiger zumindest seit der Besetzung Dänemarks in einem Gewissenskonflikt zwischen staatsbürgerlicher Loyalität zu Dänemark und ihrer nationaler Gesinnung. Sie betrachteten sich als Opfer zunächst der nationalsozialistischen Propaganda, und dann der dänischen Rechtsabrechnung. Insbesondere der Nationalsozialismus – so wurde versucht, sich nachträglich zu rechtfertigen - wurde als ein Einbruch in ein eigentlich ganz anders geartetes „Heimdeutschtum“ gesehen und damit die eigene Verstrickung verdrängt. Während der Zeit im Lager und danach in der Haft bestärkten sich viele deutsche Nordschleswiger gegenseitig in dieser Wahrnehmung, die als „Faarhus-Mentalität“ bezeichnet wird. Dieser gegenüber stand die Neuausrichtung und die Gründung des Bundes Deutscher Nordschleswiger 1945 mit der in der Gründungserklärung enthaltenen Loyalitätserklärung, die auf der Haderslebener Erklärung von 1943 beruhte. Zur Rechtsabrechnung wurde seitens der neuen Dachorganisation Zurückhaltung gezeigt. Sie schaffte vielmehr pragmatisch den Spagat zwischen unbedingter Loyalität und Aversion gegen die rückwirkenden Gesetze.

== Quelle ==
* ''Ditlev Tamm, ''Retsopgøret efter besættelsen'', 1984. Kopenhagen , Jurist- og Økonomforbundets Forlag, ISBN 87-57442-60-6
* ''Sabine Lorek, ''Rechtsabrechnung – Retsopgør – Politische Säuberung nach dem Zweiten Weltkrieg in Nordschleswig'', Quellen und Forschungen zur Schleswig-Holsteinischen Geschichte – Band 108, Herausgegeben vom Institut for Grænseregionsforskning und der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, 1998, Neumünster, Wachholtz Verlag, ISBN 3 529 02208-X

== Weblinks ==
* [http://www.buecherei.dk/documents/Rechtsabrechnung%20in%20Grenzland%202009.pdf Debatte über die Rechtsabrechnung in '''''Der Nordschleswiger''''']
* [http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/rechtsabrechnung.htm Homepage der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte]
* [http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_11_5&amp;lang=de&amp;u=teacher '''das virtuelle museum''' - www.vimu.info]
* [http://www.danmarkshistorien.dk/leksikon-og-kilder/vis/materiale/retsopgoerets-love-straffelovstillaegget-1945-til-1946/#note1end  Lov Nr. 259 af 1. Juni 1945 om Tillæg til Borgerlig Straffelov angaaende Forræderi og anden landsskadelig Virksomhed (Gesetzestext auf dänisch)]
* [http://www.danmarkshistorien.dk/leksikon-og-kilder/vis/materiale/retsopgoerets-love-straffelovstillaegget-1945-til-1946/ Retsopgørets love - straffelovstillægget 1945 til 1946 ind www.danmakshistorien.dk]


[[Kategorie:Geschichte]]</rev>
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          <rev contentformat="text/x-wiki" contentmodel="wikitext" xml:space="preserve">[[Datei:Renate Schnack.jpg|thumb|Renate Schnack 2009]]

'''Renate Schnack''' (* 23. September 1953 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Wenningstedt-Braderup_(Sylt) Wenningstedt/Sylt]) ist eine Lehrerin und war Kreispräsidentin und Minderheitenbeauftragte der Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidentin [http://de.wikipedia.org/wiki/Heide_Simonis Heide Simonis].
 
==Leben &amp; Werk==
Renate Schnack lebt in [http://de.wikipedia.org/wiki/Braderup Braderup] in Nordfriesland. Nach dem Abitur lebte Renate Schnack ein Jahr lang in [http://de.wikipedia.org/wiki/Schweden Schweden] und studierte anschließend für das Lehramt an der [http://de.wikipedia.org/wiki/CAU Christian-Albrechts-Universität] zu [http://de.wikipedia.org/wiki/Kiel Kiel]. Als Bewohnerin des deutsch-dänischen Grenzlandes spricht sie neben Deutsch auch Dänisch. Außerdem versteht sie Plattdeutsch und Friesisch. Von 1986 bis 1998 war Renate Schnack als Gemeinde- und Kreispolitikerin für die [http://de.wikipedia.org/wiki/SPD SPD] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Nordfriesland Nordfriesland] aktiv, von 1994 bis 1996 war sie [http://de.wikipedia.org/wiki/Kreispr%C3%A4sident Kreispräsidentin] Nordfrieslands. 1995 bis 1998 war sie Vorsitzende des Vereins Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen e.V. und 1997 bis 1998 deutsche Gründungsvorsitzende der deutsch-dänischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Region_S%C3%B8nderjylland-Schleswig Region Schleswig-Sønderjylland]. 2000 bis 2005 war Renate Schnack Minderheitenbeauftragte der Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidentin [http://de.wikipedia.org/wiki/Heide_Simonis Heide Simonis]. In Zusammenarbeit mit den [http://de.wikipedia.org/wiki/Sinti_und_Roma Sinti und Roma] setzte sie sich für ein Integrationsprojekt an Kieler Schulen zur Verbesserung der Bildungschancen von Sinti-Kindern sowie für ein Wohnprojekt ein. Darüber hinaus wirkte sie mit an den Empfehlungen einer Arbeitsgruppe der Landesregierung und des [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nischer_Schulverein_f%C3%BCr_S%C3%BCdschleswig Dänischen Schulvereins für Südschleswig] zur Gleichstellung der dänischen Minderheitenschulen mit den öffentlichen Einrichtungen. Auf Landes- und Bundesebene vertrat sie die Belange der [http://de.wikipedia.org/wiki/Friesen friesischen Volksgruppe] und der [[Deutsche Minderheit in Dänemark|deutschen Minderheit in Nordschleswig]] in unterschiedlichen Gremien. Darüber hinaus engagierte sie sich für das [http://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsch Niederdeutsche]. Von 2001 bis 2005 war sie Vorsitzende des Beirates der [[Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen|Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen]]. Dabei initierte sie das  Projekt &quot;Cultures in Dialogue&quot;. Auf Initiative von Renate Schnack kam es Anfang 2004 zur Gründung des &quot;DialogForumNorden&quot;. In diesem haben sich die vier Minderheiten in Schleswig-Holstein und im deutsch-dänischen Grenzland sowie mit Minderheitenthemen befasste Institutionen, Organisationen und Politiker zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, sich gegenseitig zu informieren und bei Bedarf gemeinsam Position zu beziehen. Die Unabhängigkeit der Einzelorganisation oder Institution bleibt dabei gewahrt.  Seit 2006 ist Renate Schnack Kuratorin der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann-Niermann-Stiftung Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung].

==Orden==
* 2007 [http://de.wikipedia.org/wiki/Verdienstorden_der_Bundesrepublik_Deutschland Bundesverdienstkreuz am Bande]

==Ehrenamtliche Tätigkeiten==
* 1994 bis 1998 Kreispräsidentin [http://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Nordfriesland Nordfrieslands]
* 1995 bis 1998 Vorsitzende des Vereins Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen e.V. 
* 1997 bis 1998 Deutsche Gründungsvorsitzende der deutsch-dänischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Region_S%C3%B8nderjylland-Schleswig Region Schleswig-Sønderjylland]. 
* 2001 bis 2005 Vorsitzende des Beirates der [[Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen|Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV)]]
* seit 2006 Kuratorin der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann-Niermann-Stiftung Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung]

==Literatur==
* '' 50 Sitzungen des Gremiums für Fragen der deutschen Minderheit in Nordschleswig, Kiel 2002, Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
* '' Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein 2000-2005, Kiel 2003, Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages

==Quellen==
* [http://www.schleswig-holstein.de/STK/DE/Schwerpunkte/Minderheitenpolitik/GeschichteMinderheitenpolitik/geschichteMinderheitpolitik__node.html Geschichte der Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein]

==Weblinks==
* [http://www.g-h-n-s.de/index.php?option=com_content&amp;task=view&amp;id=19&amp;Itemid=27 Homepage der Hermann-Niermann-Stiftung]
* [http://www.schleswig-holstein.de/STK/DE/Schwerpunkte/Minderheitenpolitik/GeschichteMinderheitenpolitik/geschichteMinderheitpolitik__node.html Homepage des Landes Schleswig-Holstein]

[[Kategorie:Kontaktausschuss Kiel]]
[[Kategorie:Minderheitenbeauftragte]]
[[Kategorie:Biographie]]</rev>
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